Die erste Woche der Volleyball Nations League ist am Wochenende zu Ende gegangen. Die 16 besten Teams der Welt haben ihre ersten vier Partien absolviert, darunter auch die fünf Nationalspielerinnen des SSC, die in Asien im Einsatz gewesen sind.
Anna Pogany und Pia Kästner konnten mit der Deutschen Nationalmannschaft einen erfreulichen Start verzeichnen. Sie gewannen drei von vier Matches. Zum Auftakt gab es im Japanischen Nagoya einen 3:1 Sieg gegen die Niederlande. Zwei Tage später besiegte das Team von Vital Heynen Kroatien mit 3:0. Zum Abschluss der ersten Woche lieferten sich Pogany und Kästner einen spannenden Kampf mit Bulgarien, der mit 3:2 zugunsten der Deutschen entschieden werden konnte. Einzig den starken Chinesinnen, die in der Tabelle auf Platz 2 stehen, musste man sich geschlagen geben. Mit acht Punkten stehen die Deutschen Frauen aktuell auf Platz 7 der Tabelle, was zur Qualifikation der Finalrunde reichen würde.
„Ich würde sagen, dass wir echt zufrieden sind mit der ersten Woche, da wir 3 von vier Spielen gewonnen haben. Wir hatten das gehofft, bevor wir in die Woche reingegangen sind, hatten aber jetzt auch nicht so hohe Erwartungen, weil wir natürlich nicht wussten, wie die anderen Teams aufgestellt sind. Wir hatten relativ wenig Vorbereitungszeit, uns einzuspielen, somit wussten wir nicht, wie das mit uns funktionieren würde. Deswegen sind wir einfach super happy, dass wir die Woche jetzt erfolgreich genutzt haben. Es war natürlich nicht alles perfekt und wir konnten gut rausfinden, woran wir noch arbeiten müssen in der nächsten Woche, die wir jetzt Training haben. Denn danach geht es in Brasilien weiter, was ein bisschen schwieriger wird von den Gegnern“, sagt Zuspielerin Pia Kästner, die bisher ein starkes Turnier spielt. Die 24-Jährige wird auf Platz 4 der besten Zuspielerinnen gelistet. Zudem zeigt Anna Pogany einmal mehr ihre Feldabwehrqualitäten. Sie gehört zu den besten 10 in dieser Kategorie.
Jazmine White ist mit Kanada im Einsatz. Die 29-Jährige spielte in Antalya, in der Türkei. Gleich zu Beginn wartete mit Polen ein harter Brocken. Whites Team lieferte sich mit den Mitteleuropäerinnen wie so oft in den vergangenen Jahren ein hochemotionales Duell, was nur knapp mit 2:3 gegen den aktuellen Tabellenführer verloren ging. Im zweiten Spiel setzte es eine bittere 0:3-Niederlage gegen Thailand, das „wirklich gut gespielt hat und wir wirklich gut gekämpft, aber ihre Geschwindigkeit hat uns am Ende besiegt“, sagt die Mittelblockerin.
Nur einen Tag später folgte dann der erste Sieg. Mit 3:0 und deutlichen Satzgewinnen konnte Kanada Südkorea schlagen. „Unsere Größe und Stärke haben uns in diesem Spiel wirklich geholfen. Korea ist wirklich talentiert, aber wir haben sie mit viel Disziplin, einem guten Matchplan sowie unserer Größe und Athletik besiegt“, erklärt White. Zum Abschluss gelang ein 3:2-Sieg gegen den amtierenden Weltmeister aus Serbien. „Wir haben sehr gut aufgeschlagen, was uns geholfen hat, unseren Block und unsere Verteidigung zu nutzen, um gut in unseren Angriff überzugehen. Wir haben wirklich hart gekämpft“, sagt die 29-Jährige.
White steht mit ihrer Mannschaft mit 6 Punkten aktuell auf Platz 9 der Tabelle, nur einen Punkt hinter Thailand, welches momentan den letzten Qualifikationsplatz für die Finalrunde belegt. „Obwohl wir das Gefühl hatten, dass wir alle vier Spiele hätten gewinnen können, sind wir mit den Ergebnissen zufrieden, verlassen Antalya mit zwei Siegen und zwei Niederlagen und reisen mit einer guten Stimmung nach Hongkong. Es war wirklich aufregend für mich, gegen Polen und Serbien zu spielen, die Spielerinnen haben, die zu den größten Blocks und Angreifern der Welt gehören. In Antalya zu spielen, wo die Fans auch eine große Leidenschaft für Volleyball haben, war eine tolle Erfahrung, die ich nie vergessen werde“, zieht White ein positives Fazit der ersten Woche.
Ernüchternder verlief die Woche für Felix Koslowski, Elles Dambrink und Indy Baijens. Sie konnten mit der Niederlande noch keinen Sieg einfahren. Es setzte Niederlagen gegen Deutschland (1:3), den Tabellendritten Brasilien (0:3), die Dominikanische Republik (2:3) und gegen den Tabellenzweiten aus China (1:3). Mit einem Punkt steht die Mannschaft von SSC-Coach Koslowski auf Rang 14. Einziger Wermutstropfen: Elles Dambrink ist nach langer Verletzungspause wieder fit und konnte sich in den Partien auszeichnen. Die 19-Jährige Diagonalangreiferin gehört mit ihren insgesamt 53 erzielten Punkten zu den 20 besten Punktesammlerinnen und mit 48 erzielten Angriffspunkten (41,38 % Erfolgsquote) zu den 15 besten Angreiferinnen.
„Da wir eine sehr junge Mannschaft und einen neuen Cheftrainer haben, waren wir meiner Meinung nach alle etwas nervös, was wir von uns selbst und der völlig neuen Zusammenstellung der Mannschaft erwarten sollten“, sagt Dambrink. „Wir haben das erste Spiel gegen Deutschland verloren, waren aber sehr stolz auf das bereits gezeigte Volleyballniveau! Als nächstes folgten Brasilien, China und die Dominikanische Republik, einige der besten Volleyballländer. Wir haben es nicht geschafft, zu gewinnen, haben aber großen Widerstand geleistet und es für den Gegner ziemlich schwierig gemacht. Vor allem gegen die Dominikanische Republik zeigten wir einen guten Teamgeist, indem wir im vierten Satz einen Rückstand von 6 Punkten wettmachten und einen Tiebreak erzwangen. Wir haben gemeinsam viel Gutes gezeigt, aber manchmal vergessen, uns zu belohnen.“