Nach dem Pokal ist vor dem Pokal. Nachdem sich der SSC Palmberg Schwerin am vergangenen Wochenende erfolgreich für das DVV-Pokalfinale qualifiziert hatte, stand nun die erste Begegnung im CEV Volleyball Cup an. Gegner war der aktuelle Tabellenzweite der serbischen Liga, Zeleznicar Lajkovac. Auch dieser harte Brocken konnte vor heimischem Publikum geknackt werden. Mit einem 3:0 verschaffte sich das Team um Geburtstagskind Jazmine White eine tolle Ausgangssituation für das Rückspiel. Doch besonders in Satz zwei und drei zeigte Lajkovac, was sie können und dass das Rückspiel vor heimischem Publikum spannend werden könnte. „Es war kein einfaches Spiel für den Gegner, sie haben in jedem Satz versucht, eine andere Lösung auf Diagonal zu finden. Satz für Satz kamen sie näher an uns heran. Ich rechne mit einem schwierigen Rückspiel in Serbien. Wir werden gut vorbereitet sein und trotz der hohen Belastung mit so vielen Spielen all unsere Kräfte mobilisieren“, sagt Felix Koslowski nach der Partie.
Aufgrund von Belastungssteuerung nahm Schwerins Chefcoach erneut Änderungen in seiner Startformation vor. Frauke Neuhaus begann für Tutku Yüzgenc und Lea Ambrosius für Jazmine White. Gästecoach Kovacevic musste ohne Dezirett De La Caridad Madan Rosales auskommen: „Wir hatten bürokratische Probleme. Unsere kubanische Diagonalangreiferin hatte kein Visum bekommen. Aber wir haben die Chance genutzt, jüngeren Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben und hoffen, dass das Rückspiel für uns, wenn wir wieder komplett sind, besser läuft“.
Der SSC begann schwungvoll. Mit einem erfolgreichen Einbeiner eröffnete Lea Ambrosius die Partie. Die Serbinnen ließen nicht lange warten, um zu zeigen, dass sie nicht für eine Urlaubsfahrt nach Schwerin gereist waren und punkteten im Gegenzug dreifach. Das Team von Felix Koslowski startete eine gute Serie und ging mit 7:3 in die erste Auszeit von Lajkovac. Der komfortable Vorsprung konnte im Anschluss noch ausgebaut werden. Die starken Aufschläge von Neuhaus und Alsmeier bereiteten den jungen Serbinnen, die am heutigen Tag ein Durchschnittsalter von 21,3 Jahren aufwiesen, erhebliche Probleme. Der SSC baute seinen Vorsprung auf ein zwischenzeitliches 20:9 aus. Souverän spielte der Deutsche Vertreter den Satz zu Ende und ging nach einem 25:15 mit 1:0 in Führung.
Im zweiten Satz ging das Gästeteam von Branko Kovacevic mit 2:0 in Führung, was mit Lindsey Ruddins am Aufschlag direkt wieder wettgemacht werden konnte. Der Beginn dieses Satzes war umkämpfter, die Serbinnen hielten bis zum 6:6 gut mit. Danach punktete nur noch der SSC, sodass Kovacevic beim 10:6 eine Auszeit nahm. Vor allem der Schweriner Block ließ die Angriffe Lajkovacs im Keim ersticken. Indy Baijens sorgte zudem für das 4. Schweriner Ass in dieser Partie. Im Gegenzug machte sich das Risiko beim Aufschlag der Serbinnen nicht bezahlt. Einige Fehlaufschläge bedeuteten weiterhin mindestens drei Punkte Vorsprung für Schwerin. Dennoch nahm Koslowski beim 16:13 eine Auszeit, um Lajkovac nicht zurückkommen zu lassen. Dies zeigte Wirkung. Das Gästeteam um die erfahrene Zuspielerin Ana Antonijevic schaffte es nicht, den Abstand entscheidend zu verkürzen und kam maximal auf zwei Punkte heran, bevor Schwerin wieder aufdrehte. Eine erfolgreiche Challenge von Koslowski brachte dem SSC vier Satzbälle. Nach einigen Sekunden Pause, wo Schwerins Trainer die Positionen seiner Spielerinnen noch schnell korrigieren konnte, verwertete Lina Alsmeier den zweiten Satzball zum 25:21 und somit zum 2:0 nach Sätzen.
Auch in Satz drei gaben sich Lajkovacs Spielerinnen nicht geschlagen und kämpften um diesen Satz, gingen zwischenzeitlich mit 5:4, 7:6 und 9:8 in Führung. Schwerin ließ sich vor seinen heimischen Fans jedoch nicht abschütteln. Anna Pogany wehrte die kraftvollen Topspinaufschläge der Gäste ab, sodass Pia Kästner gute Angriffe einleiten konnte. Doch auch Antonijevic auf der anderen Seite wusste nach 20 Profijahren, wie sie ihre Teamkameradinnen in Szene setzen musste. So blieb der 3. Satz spannend, 11:11, 13:13 und 15:15 die Zwischenstände. Danach wehrte der Block des SSC einige Angriffe ab und die Schützlinge von Felix Koslowski konnten sich einen kleinen Vorsprung erarbeiten. Beim 22:19 kamen Pia Fernau und Tutku Yüzgenc für Kästner und Neuhaus. Schwerin spielte den Satz konzentriert zu Ende und gewinnt nach einem 25:21 das Spiel mit 3:0. „Wir haben hart gekämpft, aber das Spiel in Serbien wird härter mit der kompletten Mannschaft des Gegners. Jeder Satz wurde schwieriger, aber unser Block half uns und wir haben gut aufgeschlagen. Ich freu mich sehr auf das Rückspiel“, sagt Schwerins Außenangreiferin Lindsey Ruddins.
Beste Angreiferinnen waren Frauke Neuhaus mit 14, gefolgt von Lina Alsmeier und Lea Ambrosius mit 12 Punkten.