Nach einigen Tagen der Verschnaufpause stand das 14. Bundesligaspiel in dieser Saison an. Zu Gast war der Tabellensiebte aus Vilsbiburg. Nach jeweils umkämpften Satzbeginn konnte sich der SSC Palmberg Schwerin stets in der zweiten Hälfte entscheidend absetzen und feierte am Ende mit dem vierten nationalen 3:0 (25:17, 25:21, 25:21) in Serie den sechsten Bundesligasieg in Folge.
Trainer Felix Koslowski schickte dieselbe Startformation aufs Feld wie beim Auswärtssieg in Aachen. Mit dabei im Kader waren die wiedergenesene Anne Hölzig sowie Mittelblockerin Betty Lange aus der Zweitvertretung. Damit reagierte Koslowski auf den krankheitsbedingten Ausfall von Lea Ambrosius.
Dem SSC gelang in der Anfangsphase noch nicht alles. Drei Aufschlagfehler sorgten dafür, dass die Gäste aus Vilsbiburg einen knappen Vorsprung in die erste technische Auszeit retten konnten. Danach fand der Bundesligadritte besser ins Spiel, konnte sich mehr Angriffe über Außen herausspielen. Zudem auffällig – der starke Schweriner Dreierblock, der den gegnerischen Angriff stets vor Probleme stellte. Lina Alsmeier nutzte die Annahmeschwäche der Roten Raben aus und erspielte mit zwei Assen die Führung. Beide Teams teilten sich in der Folge die Punkte und Schwerin drehte den Rückstand zur zweiten technischen Auszeit in ein 16:14. Anna Pogany war zweimal zur Stelle und erneut war es der Dreierblock, der den Punkt verwerten konnte. Schwerin stand gut sortiert in der Defensive, ließ nicht mehr so viel durch den Vilsbiburger Angriff zu wie zu Beginn des Satzes. Dadurch konnten mehr Angriffe herausgespielt werden. Koslowskis Team spielte sich sieben Satzbälle heraus, wovon Ruddins gleich den ersten mit einem Tipball in die Mitte des Feldes nutzen konnte. Die US-Amerikanerin war mit 7 Punkten in Satz eins beste Punktelieferantin, gefolgt von Lina Alsmeier (5) und Tutku Yüzgenc (4).
Vilsbiburg zeigte dasselbe Gesicht wie zu Beginn der Partie und ging mit 4:1 in Führung. Der bereits fünfte Aufschlagfehler der Raben leitete jedoch die Wende ein. Vier Punkte in Serie inklusive eines Schmetterballs aus dem Hinterfeld von Alsmeier sorgten für die erneute Führung des SSC. Mit 8:7 ging es in die erste technische Auszeit. Der Angriff der Schwerinerinnen war sehr variabel. Pia Kästner setzte ihre Mannschaftskolleginnen ausgeglichen in Szene. Diese wiederum bewiesen das Auge für die freien Räume in der Vilsbiburger Defensive. Auch die Zuspielerin selbst zeigte das Gespür dafür, wann sie mit einer Finte den Gegner täuschen konnte. Der Rekordmeister baute seine Führung in der Folge auf 16:13 aus. Zwar gelang Yüzgenc das sechste Schweriner Aufschlagass, doch Vilsbiburg schöpfte mit drei Punkten in Serie noch einmal Hoffnung. Schwerin steigerte die Konzentration, attackierte viel über die beiden Außenpositionen. Alsmeier nutzte clever einen Blockout und auch die Feldabwehr holte wertvolle Bälle. Die Deutsche Nationalspielerin erspielte ihrem Team mit ihrem Powertip drei Satzbälle, wovon sie selbst den ersten mit einem Aufschlagass nutzen konnte. Der Schweriner Angriff war weiterhin geprägt von den Punkten durch Ruddins (12), Alsmeier (13) und Yüzgenc (7).
Im dritten Satz bewegten sich der Bundesligadritte und -siebte im Gleichschritt. Eine Mannschaft egalisierte im Gegenzug die Führung der anderen. Diese Phase war geprägt von Kampfgeist und langen Ballwechseln. Auch Zweipunkteführungen konnten sowohl von Schwerin als auch von Vilsbiburg direkt ausgeglichen werden. Auf beiden Seiten schlichen sich nun einige Fehler ein, sodass keiner eine wirkliche Serie gelingen konnte. Nach einem Schlag ins Aus des Gegners und einem Block von Baijens konnte sich der SSC erstmals in diesem Satz mit einem 16:11 ein wenig absetzen. Die Schützlinge von Felix Koslowski attackierten nicht mehr so aggressiv über Außen, versuchten viel mit Auge und Tipbällen zu agieren. Das Team von Florian Völker gab sich trotz des Rückstandes noch nicht auf, erspielte sich weiterhin regelmäßig Punkte. Doch Vilsbiburg gelang keine entscheidende Serie, um den Abstand noch einmal deutlich verkürzen zu können. In der finalen Phase stand der Schweriner Block zu gut, wehrte zahlreiche Angriffsversuche des Gegners ab und holte fünf Matchbälle. Baijens nutzte den dritten zum 25:21. Schwerin gewinnt damit das vierte Bundesligaspiel in Folge mit 3:0. Wertvollste Punktelieferantin war MVP Lina Alsmeier mit 19 Punkten gefolgt von Lindsey Ruddins mit 14 und Tutku Yüzgenc mit 11 Punkten.
„Wir wollten 3:0 gewinnen, das war super wichtig heute. Wir haben das gemacht, was wir machen mussten. Wir haben das Spiel eigentlich kontrolliert. Am Anfang eines Satzes sind wir etwas passiv gestartet und haben es dann ab Punkt 10, 11, 12 geschafft, mehr Feuer und Emotion reinzubringen“, sagt Koslowski nach der Partie.
„Vilsbiburg hat eine gute Block-Abwehr gespielt. Wir haben uns mit unseren eigenen Aufschlagfehlern immer wieder aus dem Rhythmus gebracht und uns so das Leben ein bisschen selber schwer gemacht. Zum Satzende hin haben wir immer einen guten Kampf gezeigt. Am Ende sind wir froh, dass wir das 3:0 nach Hause bringen konnten“, ergänzt Pia Fernau.
In der kommenden Woche steht zunächst das Play-Off-Hinspiel im CEV-Cup auswärts bei Savino Del Bene Scandicci an, bevor dann der Meister und Pokalsieger aus Stuttgart zu Gast ist in der Palmberg Arena.
„Scandicci ist wahrscheinlich die aktuell bestbesetzte Mannschaft in Italien, kriegt es nicht immer zu 100 % aufs Feld, ist aber Tabellenzweiter momentan. Dementsprechend wird es eine tolle Herausforderung für uns“, freut sich Koslowski auf die Begegnung.