Nachdem am vergangenen Wochenende das erste Heimspiel erfolgreich bestritten werden konnte, ging es am heutigen Mittwoch in den Süden zu den Roten Raben Vilsbiburg. Es war das erste von vier Auswärtspartien hintereinander. Beide Teams hatten bis dato ihre beiden Eröffnungsspiele gewonnen, sodass eine Serie heute reißen würde.

Schwerin begann mit einer Änderung im Vergleich zum 3:0 Sieg gegen die Ladies in Black Aachen. Lea Ambrosius startete für Jazmine White. Der Beginn der Partie war das erwartet spannende Spiel. Beide Teams punkteten im Gleichschritt. Drei Aufschlagfehler auf Seiten der Gäste verhinderten ein kleines Polster. Zur ersten technischen Auszeit führte der SSC mit 8:7. Ambrosius setzte mit zwei Assen fort. Florian Völker, Trainer der Roten Raben, versuchte beim 7:11 den Lauf Schwerins zu unterbrechen, was Vilsbiburg mit einem Punkt durch Rivera Roldan gelang. Doch Baijens und Ruddins sorgten dafür, dass der Abstand gleich blieb. Schwerins Aufschlag bereitete dem Heimteam einige Probleme, sodass sie Schwierigkeiten hatten, ihren Angriff stark auszuspielen. Somit ging der SSC durch Yüzgenc mit 16:9 in die zweite technische Auszeit. Ruddins’ Aufschlag sorgte erneut für Annahmeprobleme beim Gegner und der Schweriner Dreierblock sorgte für den nächsten Punkt. Mit Patricia Nestler am Aufschlag begann die nächste Serie. Das Team von Felix Koslowski brachte seine Angriffspower aufs Feld, sodass der Abstand zum Gegner immer größer wurde. Vor allem der Block sorgte immer wieder für Verzweiflung beim gegnerischen Angriff. Hinzu kommen Absprachefehler bei Vilsbiburgs Annahme. Satz eins geht nach einem Schmetterball Alsmeiers mit 25:14 an Schwerin. Yüzgenc (5 Punkte) und Alsmeier (4) sorgten hierbei für die meisten Punkte.

Mit dem sechsten Aufschlagfehler auf Seiten der Schweriner begann der zweite Satz. „Es ist eine schmale Gratwanderung. Wir wollen viel Druck machen und aggressiv aufschlagen. Dann ist der ein oder andere Fehler auch mal dabei“, nimmt Koslowski seine Spielerinnen in Schutz. Die Roten Raben wirkten wieder etwas konzentrierter und gingen zu Satzbeginn in Führung, doch der SSC blieb dran und glich zum 6:6 aus. Ein Timingfehler beim Zuspiel brachte die Gäste aus Schwerin in Führung, die Alsmeier mit einem Punkt in die technische Auszeit brachte. Ruddins’ Schmetterball aus dem Hinterfeld brachte die erste Dreipunkteführung. Völker sah sich gezwungen, auf der Zuspielposition zu wechseln. Doch ein Schnellangriff über Alsmeier bewahrte den Abstand. Die deutsche Nationalspielerin sorgte bei Gegner für Probleme mit ihren Aufschlägen. Indy Baijens brachte mit ihrem zweiten erfolgreichen Blockpunkt für die 16:9 Führung zur zweiten technischen Auszeit. Anna Pogany sorgte immer wieder mit ihren starken Annahmen dafür, dass Schwerin sich Angriffe herausspielen konnte und Vilsbiburg den Abstand nicht nachhaltig verkürzen konnte. Beim 20:13 nahm der Gastgeber seine zweite Auszeit, in der Hoffnung, die Fehlerrate zu reduzieren und den Angriffsdruck der Schweriner abzuschwächen. Doch das gelang nicht. Frauke Neuhaus und Pia Fernau kamen nun für Kästner und Yüzgenc in die Partie. Lina Alsmeier sorgte mit einem Ass für das 25:15 und den zweiten Satzgewinn. Sie schraubte ihr Punktekonto auf 10, gefolgt von Ruddins mit 9. Alsmeier mit fünf, Yüzgenc und Ambrosius mit jeweils 4, überzeugten mit einer starken Anzahl an Blockpunkten.

Der SSC ging mit derselben Formation aufs Feld wie in den vorangegangenen Sätzen. Ein langer Ballwechsel wurde durch den Block von Kästner entschieden. Schwerin schaffte es, den Druck sofort hochzuhalten, ging mit 5:1 in Führung und verwaltete diese bis zum 8:4 zur ersten technischen Auszeit. Immer wieder war es der Block der Schweriner, der für wertvolle Punkte sorgte. Ganze 21 waren es bis dahin. Die Abwehr Vilsbiburgs funktionierte in dieser Phase besser, sodass längere Ballwechsel zu Stande kamen, doch Schwerin schaffte es, den Abstand noch zu vergrößern. 11:5 stand es zur zweiten taktischen Auszeit der Roten Raben. Die mittlerweile eingewechselte Anne Hölzig setzte ihren ersten Schmetterball erfolgreich ins Feld des Gegners. Zudem häuften sich jetzt wieder kleinere Fehler bei den Gastgebern. Schwerin erhöhte auf 16:6 zur zweiten technischen Auszeit. Pia Kästner täuschte an und setzte den Ball selber übers Netz. Anschließend war der Arbeitstag für die spätere MVP zu Ende. Pia Fernau übernahm. Auch Neuhaus durfte für Yüzgenc noch einmal aufs Feld. Schwerin blieb konzentriert und ließ Vilsbiburg keine Chance, die Partie noch einmal spannend werden zu lassen. Wiederkehrende Aufschlagfehler auf Seiten der Roten Raben sorgten dafür, dass sie keine Serie starten konnten. Ambrosius verwandelte den zweiten Matchball zum 25:13 Punktgewinn. Schwerin bewahrt damit die weiße Weste und siegte mit 3:0.

„Wir haben die einfachen Sachen richtig gut gemacht. Wir haben gute High Ball Sets gemacht und dann konnten wir aus allen Bällen scoren. Es macht uns aus, dass wir aus schwierigen Situationen in unser System kommen. Wir wussten, dass Vilsbiburg gut aufschlägt, haben unsere Annahme da gehalten und Druck mit dem eigenen Aufschlag gemacht. Ich denke, das war der Schlüssel zum Erfolg“, sagt Kapitänin Anna Pogany nach dem Erfolg.

„Wir haben es geschafft, gleich relativ viel Druck aufzubauen über unseren Aufschlag und besonders auch in der Feldverteidigung. Unser Block hat heute sehr gut agiert und somit die Angreifer von Vilsbiburg über weite Phasen aus dem Spiel genommen. Wir haben diszipliniert im Angriff auch ein gutes Tempo gespielt und die Partie von Anfang an gut dominiert“, lobt Cheftrainer Felix Koslowski sein Team.