Zwei Gewinnsätze waren die rechnerische Vorgabe, die es für den SSC Palmberg Schwerin zum Einzug in das CEV-Viertelfinale zu erfüllen gab. Gegen kämpferische Portugiesinnen, die nach der 3:0 Hinspiel-Niederlage mit dem Rücken zur Wand standen, konnte sich das Team um Kapitänin Femke Stoltenborg mit 3:1 durchsetzen und zieht souverän in die nächste Runde ein. Der kommende Gegner wird am Mittwochabend ausgespielt und heißt entweder Busto Arsizio (ITA) oder Allianz MTV Stuttgart. „Auch wenn das Spiel zwischenzeitlich echt zäh war, sind wir überglücklich in der nächsten Runde zu sein,“ resümiert SSC-Coach Felix Koslowski. Geburtstagskind Denise Imoudu ergänzt: „Ich habe zu keinem Zeitpunkt heute Abend das Gefühl gehabt, dass hier etwas schiefgehen könnte. Wir freuen uns auf den nächsten Gegner, egal ob Stuttgart oder Busto.“
SSC startet mit einem Block in die Partie und Geburtstagskind Denise Imoudu verteilt selbst heute keine Geschenke und macht von Beginn an Druck im Aufschlag. In der STrating Six des Deutschen Rekordmeisters heute Anne Hölzig für Lina Alsmeier und Symone Speech für den MVP der Wiesbadenpartie, Indy Baijens. Bis zur Satzmitte gestaltet sich ein offener Schlagabtausch, wie schon im ersten Satz des Hinspiels. Beim Stand von 14:14 kann sich jedoch das Gästeteam absetzen. Eine Aufschlagserie von Bruninha und starke Blocks gegen die Schweriner Angreiferinnen bringen die Gäste Punkt für Punkt bis zum 19:14 in Führung, bis sich der SSC durch einen Angriff von Frauke Neuhaus rehabilitieren kann. Die Gastgeber stellen ihr Spiel um, bringen Lina Alsmeier, Indy Baijens und Femke Stoltenborg und können das Blatt nochmal wenden und zum 22:22 ausgleichen. Nach einer spektakulären Rallye erkämpft sich Lindsey Ruddins den ersten Satzball für ihr Team, der leider durch einen Netzfehler in ein 24:24 mündet. Erneut ist es Ruddins, die im zweiten Angriffsversuch den Ball auf der gegnerischen Hälfte unterbringt und selbst zum nächsten Satzball aufschlägt. Lina Alsmeier verwandelt diesen nach abgewehrtem Angriff der Portugiesinnen und der SSC sichert sich nach zwischenzeitlichem Rückstand den ersten Durchgang.
Der zweite Satz startet ausgeglichen, wie der erste. Beide Mannschaften nehmen viel Risiko im Aufschlag und der SSC kann sich in regelmäßigen Abständen mit ein paar Pünktchen absetzen, doch Porto kämpft mit vielen Emotionen um jeden Ball und das Ausscheiden im Achtelfinale. Beim 17:14 nimmt Porto Coach Carreno die taktische Auszeit und findet die richtigen Worte. Porto gleicht zum 17:17 aus und besonders die 40-jährige Renatinha pusht ihre Mannschaft, bis zum Umfallen. Mit 20 beide geht es in die Crunchtime, in der es für den SSC ums Weiterkommen und den FC Porto um die letzte Chance auf den Golden Set geht. Porto erspielt sich den ersten Satzball und durch einen Netzfehler der Gastgeberinnen können die Damen in weiß zum 1:1 ausgleichen und wahren die Chance des Weiterkommens.
Den dritten Durchgang beginnt der SSC zunächst stark, lässt die Gäste dann aber wieder herankommen. Fleißigste Punktesammlerinnen bisher sind auf beiden Seiten des Netzes die Außenangreiferinnen, genau genommen Lindsey Ruddins und Bruninha Lepesteuer. Mit einer Aufschlagserie von Lina Alsmeier kann sich das Heimteam auf 10:6 absetzen und bleibt durch aggressive Block-Abwehrarbeit auf Erfolgskurs. Porto robbt sich auf 11:12 heran, doch dann schlgt Lindsey Ruddins so auf, dass den Gästen kein vernünftiger Spielaufbau gelingt und der SSC, allen voran Anna Pogany, jeden Angriff abwehren und 6 Punkte in Folge erzielen kann. Diesen Vorsprung will sich das Team von Felix Koslowski nicht mehr nehmen lassen. Der SSC gewinnt diesen Durchgang mit 25:16 deutlich und sichert sich als erstes deutsches Team einen Platz im CEV-Viertelfinale. Der Gegner ermittelt sich im Mittwochspiel zwischen Allianz MTV Stuttgart und Busto Arsizio.
Auch wenn der SSC die notwendigen zwei Gewinnsätze in der Tasche hat, geht das Spiel in der PALMBERG ARENA vor 200 Zuschauern munter weiter und der gesamte Kader der Gastgeberinnen erhält Einsatzzeit auf dem Feld. Auch wenn es für die Gäste aus Portugal hier nichts mehr zu holen gibt, wird tapfer weitergekämpft. Der SSC kann eine frühe Führung auch in veränderter Formation ungefährdet durch den Satz bringen. Auch die SSC-Nachwuchsspielerinnen Hannah Buß und Leandra Negri erhielten beim 25:19 einen Kurzeinsatz.