Der SSC Palmberg Schwerin startete mit einem Auswärtsspiel bei Schwarz-Weiß Erfurt in die neue Saison. Dieses konnte mit 0:3 gewonnen werden. MVP auf Seiten der Schweriner wurde Neuzugang Jazmine White. Erfolgreichste Punktesammlerinnen waren Lindsey Ruddins (15), Lina Alsmeier (13) und Frauke Neuhaus (10), alle mit einer Angriffsquote über 60 %. Auch Annahme und Aufschläge überzeugten.
Der SSC begann mit zwei Neuzugängen in der Startformation. Pia Kästner und Jazmine White, die an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehrte, gaben ihr Debüt im Trikot der Schweriner, welche der Favoritenrolle gerecht in die Partie starteten. Die ersten vier Punkte gingen an die Gäste, sodass Konstantin Bitter, Trainer der Erfurter, bereits beim Stand von 0:4 die erste Auszeit nahm. Diese schien gewirkt zu haben. Erfurt erzielte die ersten Punkte, konnte den Abstand jedoch nicht verkürzen. Lindsey Ruddins sorgte mit einer starken Angabe für die 3:8-Führung zur ersten technischen Auszeit. Die Angriffe des SSC sind konzentriert und sauber herausgespielt gewesen, sodass die Erfurter beim Stand von 5:13, nach zwei erfolgreichen Schmetterbällen von Lina Alsmeier, bereits ihre zweite Auszeit in diesem Satz nahmen. Nach zwei Punkten der Erfurter sorgten Ambrosius und Ruddins dafür, dass der Abstand nicht verkürzt wurde – 7:16 zur zweiten technischen Auszeit. Schwarz-Weiß Erfurt fand im ersten Satz kein Mittel, den Angriffen der Schweriner standzuhalten. Hinzu kommen individuelle Fehler bei Angaben, Annahme und Abstimmungsschwierigkeiten. Eine Abwehraktion von Anna Pogany sorgte dafür, dass Erfurt nicht herankam und Schwerin im Gegenzug den Satzpunkt zum 9:25 machte. Lina Alsmeier mit vier sowie Lindsey Ruddins und Lea Ambrosius mit jeweils drei Zählern waren die besten Punktelieferanten.
„Im ersten Satz haben wir unglaublich viel Druck mit unserem Aufschlag gemacht, sodass Erfurt gar nicht zum Spielaufbau kam durch die Tempowelle“, sagt Koslowski über den Start der Partie. „Ich habe schon geglaubt, dass, wenn wir unsere Nerven schnell in den Griff bekommen, wir das Spiel kontrollieren können. Aber diese Deutlichkeit habe ich nicht erwartet. Der erste Satz hat uns geholfen, ein gutes Selbstbewusstsein aufzubauen.“
Das Team von Felix Koslowski machte im zweiten Satz mit derselben Energie weiter. Ruddins sorgte mit zwei Schmetterbällen und einem Block für die sofortige Führung. Anna Pogany zeigte weiterhin eine starke Abwehr, sodass die Angriffe der Heimmannschaft weniger als von Bitter erhofft, in etwas Zählbares umgemünzt wurden. Dennoch war die Partie nun ausgeglichener. Nach dem insgesamt vierten Aufschlagfehler führte Schwerin zur ersten technischen Auszeit mit 5:8. Die Angriffe von Ruddins, Neuhaus und eine Finte von Kästner ließen den Abstand zum Gegner etwas größer werden. Beim Stand von 9:14 nahmen die Erfurter ihre erste Auszeit. Alsmeier und Neuhaus weiteten den Vorsprung zur zweiten technischen Auszeit auf sechs Punkte aus. Eine Angabenserie von Neuzugang White hielt die Schweriner weiter vorn. Erfurt schaffte es nicht, eine Serie zu starten, um den Abstand zu verkürzen. Beim Stand von 14:22 tätigte Koslowski einen Doppelwechsel und brachte zwei weitere Neuzugänge, die ihre ersten Bundesligaminuten sammelten. Pia Fernau kam für Pia Kästner und Tutku Yüzgenc für Frauke Neuhaus. Letztere machte prompt ihren ersten Punkt. Erfurt schaffte es nur, zwei Satzbälle abzuwehren. Schwerin ging nach einem 19:25 durch Alsmeier mit 0:2 in Führung. Lindsey Ruddins ragte im Angriff heraus und hob ihre Punkteausbeute auf 11 an, fünf davon durch Blocks. Alsmeier mit 7 und Neuhaus mit 6 folgten auf den Plätzen.
Das Personal blieb auch im dritten Satz auf Seiten der Schweriner unverändert. Erfurt ging durch Vera Mulder, die später die MVP-Silbermedaille erhielt, erstmals in diesem Spiel in Führung. Das Team von Konstantin Bitter agierte deutlich konzentrierter. Angriffe ins Aus und unsaubere Annahmen sorgten dafür, dass Schwerin zunächst im Rückstand blieb mit 7:4. Alsmeier, Ambrosius und Neuhaus mit zwei direkten Angabenpunkten verkürzten diesen jedoch, sodass Schwerin zur technischen Auszeit mit 7:8 wieder in Führung ging.
„Interessanter als die ersten beiden Satzgewinne war für mich die Reaktion im dritten Satz, als wir ein bisschen Druck bekamen und das Momentum von Erfurt unterbrochen haben. Das war für mich der Schlüsselmoment, dass wir das 7:4 in ein 7:8 gedreht haben“, sagt Cheftrainer Felix Koslowski.
Fortan gestaltete sich der dritte Satz als offener Schlagabtausch, bei der eine Führung sofort ausgeglichen wurde. Schwerin schaffte es, sich einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten, sodass der Trainer Erfurts die Partie beim 9:12 mit einer Auszeit unterbrach. Doch das hinderte Koslowskis Mannschaft nicht, weiter zu punkten. Zwei Schweriner Blocks durch Ruddins und MVP White sowie Alsmeiers Angriff aus dem Hinterfeld bescherten die 9:15 Führung. Beim Stand von 12:19 wurde Patricia Nestler nicht als Libera, sondern für den Aufschlag eingewechselt. Jazmine White verließ kurzzeitig das Feld. Ein wuchtiger Hinterfeldangriff von Ruddins brachte den Aufschlag wieder zurück zu den Gästen. Beim 13:21 kam Pia Fernau ins Spiel, im Anschluss Anne Hölzig und Tutku Yüzgenc. Schwerin hielt den Druck auf die Erfurter hoch, die den Abstand nicht zielbringend verkürzen konnten. Ambrosius brachte mit einem erfolgreichen Block den ersten Satzball, der per Aufschlag ins Netz ging. Yüzgenc erzielte im Anschluss mit einem Schmetterball das 17:25 und besiegelte damit den ersten Sieg der Saison.
Fotos: Michael Dittmer