In dieser Woche bat Deutschlands Rekordmeister im Damenvolleyball zu einer Pressekonferenz zum Saisonauftakt. Die wohl längste Sommerpause der vergangenen Jahre hat nun bald ein Ende. Am 28.10. geht die Volleyballbundesliga wieder los. Der SSC ist tags darauf bei Schwarz-Weiß Erfurt gefragt. „Unser Ziel ist, dass wir alle Finals erreichen, die national möglich sind. Dort gehört der Verein hin. Natürlich braucht man dazu auch etwas Glück, doch wir sind guter Hoffnung, dass wir mit dieser Mannschaft diese Ziele erreichen können“, gibt sich Geschäftsführer Michael Evers ehrgeizig.
Einspielen konnte sich bisher lediglich ein Teil der Mannschaft. Durch die lange Pause aufgrund der Weltmeisterschaft konnte Felix Koslowski in den vergangenen Wochen nur mit einem dezimierten Kader agieren. „Wir warten sehnsüchtig auf die Rückkehr unserer Nationalspielerinnen, sodass wir uns alle kennenlernen können und in den normalen Trainingsbetrieb übergehen“, sagt der 38-jährige, der nach seinem Rücktritt als Bundestrainer erstmals die komplette Vorbereitung mit seinem Team absolvieren konnte. „Ich bin sehr positiv gestimmt über die Vorbereitung. Wir haben viel individuell gearbeitet und die Testspiele waren allesamt positiv.“
Der SSC konnte einen Großteil seines Teams behalten. Einzig Physiotherapeutin Marta Gutiérrez Pérez ergänzt das Team um die Mannschaft. Der Kader zählt zudem fünf Neuzugänge: Pia Kästner (24, Zuspiel, von ASPTT Mulhouse (FRA)), Pia Fernau (20, Zuspiel, von VCO Berlin), Leandra Rixa Negri (18, Mittelblock, von SSC II), Tutku Burcu Yüzgenç (23, Diagonal, von Fenerbahçe Opet (TUR)) und Jazmine White (28, Mittelblock, von Schwarz-Weiß Erfurt).
„Die Stimmung ist schon sehr gut. Die einen kannten sich bereits, die Neuen, die schon da sind, haben sich von Anfang an gut eingelebt. Dadurch macht es sehr viel Spaß. Wir freuen uns so sehr, dass wir am Montag wieder alle zusammen sind, erst dann fühlt es sich so richtig komplett an“, sagt Lea Ambrosius. Die Mittelblockerin gehört zu den dienstältesten Spielerinnen der Schweriner und soll in der kommenden Saison sowohl auf als auch neben dem Feld mehr Verantwortung übernehmen.
Etwas kürzer treten müssen aktuell nur Indy Baijens, die die Weltmeisterschaft verpasste, und Tutku Yüzgenç. Doch bereits beim letzten Vorbereitungsturnier in Polen in der kommenden Woche sollen die beiden wieder zum Einsatz kommen und pünktlich zum Saisonstart fit sein, sodass Koslowski aus dem Vollen schöpfen kann. „Indy’s Knie entwickelt sich gut, im Training kann sie wieder schmerzfrei mitwirken und wir erhöhen von Tag zu Tag die Anzahl der Sprünge. Tutku hatte leichte Probleme im Rücken. Doch auch sie trainiert seit dieser Woche wieder mit“.
Beim ersten Heimspiel gegen die Ladies in Black Aachen können die Fans nicht nur das Team endlich wieder in der Halle erleben, sondern auch einige Neuerungen entdecken. In der vergangenen Saison deckte hinter der gelben Wand eine Plane die Baustelle ab. Nun ist der Anbau der Palmberg Arena in seinen Endzügen und wird zum ersten Heimspiel mit den Fans eingeweiht. Hier sind 300 neue Sitz- und Stehplätze entstanden, sodass die Zuschauerkapazität auf 2400 angestiegen ist. Doch auch der Service wurde verbessert. „Wir haben die Rahmenbedingungen mit dem Anbau fundamental verbessern können und viele neue Dinge implementiert“, sagt Geschäftsführer Christian Hüneburg. „Der Cateringbereich ist neu und wurde von drei auf sechs Stände erweitert. Die Küchengeräte arbeiten mit höchster Energieeffizient. Zudem haben wir elektronische Kassen, mit denen man nun komplett bargeldlos bezahlen kann, wenn man möchte.“ Mit dem „Prunkstück für Zuschauer, Sponsoren und Mannschaft“, wie Michael Evers den Anbau bezeichnet, setzte der Verein die Auflagen der Liga um, um einen internationalen Standard zu erreichen.
Dort ist der SSC Palmberg Schwerin nämlich wieder vertreten. Der Verein qualifizierte sich für den CEV Volleyball Cup, wo in der ersten Runde der serbische Vertreter Železničar Lajkovac wartet. „Europa ist die Kirsche auf der Sahnetorte, eine sehr sehr spannende Aufgabe und eine Möglichkeit für die Mannschaft, aus dem Alltag rauszukommen. Es ist eine Freude, sich international messen zu können“, sagt Koslowski, dessen Fokus auf den nationalen Wettbewerben liegt. „Die Frauenbundesliga sorgt mittlerweile für viel Spannung, das ist das beste, was uns hätte passieren können. Die Ergebnisse nicht immer vorhersehbar. Wir haben eine hohe Motivation, uns an jedem Wochenende messen zu können.“