„Spiele gegen Wiesbaden haben immer ein bisschen Nervenkitzel, sind sportlich spannend und sehenswert,“ sagt SSC-Coach Felix Koslowski vor der Auswärtspartie beim VCW am Samstagabend. Es war ein komplizierter Sommer für unseren Gastgeber aus der hessischen Landeshauptstadt, erst in letzter Minute konnte man mit einer Bürgschaft der Stadt und einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion den Etat für die aktuelle Saison stemmen und bekam somit erst in letzter Minute überhaupt die Lizenz. Zudem schwebt noch die zu erwartende Bestrafung der Liga über dem Traditionsverein. Ungeachtet dessen läuft es im sportlichen Bereich wirklich gut, im ersten Spiel stand man beim Top-Favoriten Stuttgart kurz vor einer Sensation, entführte aber zumindest einen Punkt. Einer klaren Heimniederlage gegen Dresden folgte am letzten Wochenende ein deutlicher Erfolg in Aachen. Personell konnte man wichtige Stützen der Vorsaison halten, neben Urgestein Tanja Großer bilden die Mittelblockerinnen Anderson und Herelova sowie Libera Sain das Gerüst der Mannschaft. Auf der Regieposition konnte die junge Bosnierin Bozic bisher durchaus überzeugen, und auf Diagonal sicherte man sich die Dienste der erfahrenen Polin Isabella Rapacz. Der Stammsechser ist trotz aller finanzieller Querelen durchaus konkurrenzfähig, und könnte im Kampf um den wichtigen Platz 5 nach der Vorrunde eine Rolle spielen. Für die Schwerinerinnen, die nach dem Heimspiel gegen Potsdam erstmalig in dieser Saison eine ganze (!) Woche Zeit zum gemeinsamen Training hatten, gilt es, den ersten Tabellenplatz zu verteidigen. “ Wir konnte diese Woche nutzen, um an vielen individuellen Punkten zu arbeiten und die Belastung, besonders bei den Nationalspielerinnen, ein wenig runterzufahren,“ beschreibt Felix Koslowski die vergangene Woche.
Um 8.00 Uhr morgens ging es am Freitag für den SSC in Richtung Wiesbaden, wo Videoeinheiten und weiteres Training auf dem Programm standen. SSC-Mittelblockerin Leandra Negri hat schon häufig in der Wiesbadener Halle am Platz der Deutschen Einheit gespielt und kennt auch einige Spielerinnen auf Seiten des Gegners. Die junge Angreiferin hat die Marschroute für das Auswärtsspiel verinnerlicht: „Wenn wir es schaffen, das schnelle Spiel der Wiesbadenerinnen durch druckvolle Aufschläge von Anfang an zu unterbinden, können wir sie gut in den Griff bekommen.“ Unser Team ist nach dem starken Auftritt gegen Potsdam durchaus optimistisch, auch in Wiesbaden gewinnen zu können. So nervenaufreibend wie beim knappen 3:2-Sieg in der Vorsaison muss es aber nicht unbedingt werden… Sport1 Extra und DYN übertragen die Partie am Samstagabend ab 19.00 Uhr.