Das vergangene Wochenende war ein denkwürdiges für unsere Nationalspielerinnen. Gleich zweimal konnte die Bronzemedaille gewonnen werden.

Am Sonntag ging die Europameisterschaft der Frauen zu Ende. SSC-Trainer und Bondscoach Felix Koslowski stürmte mit seinen Schweriner Schützlingen Indy Baijens, Elles Dambrink und Nova Marring bis ins Halbfinale vor. Bereits in der Gruppenphase wusste die Niederlande zu überzeugen. Alle fünf Gruppenspiele wurden gewonnen und nur ein einziger Satzverlust war zu vermerken im Spiel gegen den späteren Tabellenzweiten Frankreich. Über die Schweiz (Achtelfinale) und Bulgarien (Viertelfinale) gelang mit zwei 3:0-Siegen der Sprung unter die besten vier Mannschaften Europas. Dort mussten Baijens und co. sich Serbien mit 1:3 geschlagen geben. Im Spiel um Platz 3 wartete Italien, das knapp mit 2:3 am späteren Europameister Türkei scheiterte. Dieses gewann die Niederlande nach spannendem Kampf mit 3:0 (25:23, 28:26, 25:20).

„Ohne große Stars gegen eine Mannschaft wie Italien zu gewinnen, fühlt sich fast so an, als wären wir Europameister geworden“, schwärmt Trainer Felix Koslowski.

„Ich bin so glücklich und so stolz auf dieses Team! Wir haben einen großartigen Teamgeist gezeigt, alle so hart und wirklich füreinander gekämpft. Diese Mannschaft ist großartig und ich genieße jeden Moment der Zusammenarbeit mit ihnen!“, sagt die frischgebackene Bronzemedaillegewinnerin Indy Baijens überglücklich.

Der Erfolg ist nach dem verpassten Einzug in die Finalrunde der Nations League (VNL) durchaus als überraschend zu betrachten. Dort hatten Koslowski und co. zunächst ein paar Anlaufschwierigkeiten, bevor am Ende dann denkbar knapp zumindest Platz 8 verpasst wurde. „Zu Beginn der VNL haben wir noch versucht, mit einer recht neuen und jungen Mannschaft unseren Rhythmus zu finden, aber wir haben uns von Tag zu Tag und von Spiel zu Spiel verbessert. Auch wenn wir uns nicht für die Endrunde qualifiziert haben, haben wir dennoch einen großen Schritt im Turnier gemacht und das zeigt, wie viel Potenzial in dieser Mannschaft steckt. Wir haben den ganzen Sommer über super hart gearbeitet und uns bis heute jeden Tag verbessert, und es ist so schön zu sehen, dass sich das auszahlt“, erklärt Baijens den Leistungssprung.

Nicht nur die Niederlande, auch Kanada mit SSC-Mittelblockerin Jazmine White konnte eine Bronzemedaille gewinnen. Die 29-Jährige spielte mit ihrem Team in der Heimat das NORCECA-Turnier. Dort kämpfen qualifizierte Nationen aus Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik um drei begehrte WM-Tickets. In der Gruppe A konnte Kanada beide Spiele gewinnen und zog ins Halbfinale ein, wo man gegen den späteren Titelträger aus der Dominikanische Republik mit 1:3 unterlag. Im Spiel um Platz 3 ging es dann um alles, ein Sieg musste her, um das letzte Ticket ergattern zu können. Mit 3:1 (25:21, 25:17, 17:25, 25:16) gewann Kanada gegen Kuba, holte sich die Bronzemedaille und löste das Ticket für die Weltmeisterschaft 2025.

Fotos: CEV EuroVolley; Mathieu Belanger