Nachdem sich der Dresdner SC am Mittwochnachmittag gegen den SC Potsdam mit 3:2 durchsetzen konnte, hatte der SSC Palmberg Schwerin am Abend die Gelegenheit, das zweite Ticket für das Meisterschaftsfinale 2020/21 zu lösen. Der Gegner aus Stuttgart mit dem Druck auf seiner Seite zeigte sich jedoch kämpferisch und war den Schwerinerinnen vor allem in Block und Angriffseffizienz überlegen. Mit zu vielen Eigenfehlern muss sich der SSC mit 0:3 geschlagen geben, sodass das dritte Spiel am Donnerstag die Entscheidung bringen wird.

Der erste Satz startet mit einem Fehlaufschlag der Gastgeberinnen, gefolgt von einem Ass von Marie Schölzel. Für die verletzte Juiliet Lohius rückt Jenna Rosenthal ins Team der Gastgeber und auf Seiten der Gäste aus Schwerin ist Hayley Spelman, im Hinspiel noch angeschlagen, wieder in der Starting Six und die einzige echte Diagonalspielerin, da Taylor Agost verletzungsbedingt nicht mit nach Stuttgart reisen konnte. Die Gäste, allen voran Krystal Rivers, machen Druck im Aufschlag und finden die Lücke im Schweriner Block. Mit 8:5 in Führung nimmt Felix Koslowski seine erste Auszeit und mit starken Aufschlägen von Hayley Spelman kommt der SSC auf 9:9 wieder heran. Jedoch kann sich Stuttgart durch schnelles Zuspiel und gute Blockarbeit einen 5-Punkte Vorsprung erarbeiten, doch der SSC bleibt mutig und Marie Schölzel findet erneut im Aufschlag die Lücke in der Stuttgarter Annahme. Wie schon im Hinspiel macht Felix Koslowski in den richtigen Momenten Gebrauch des Challenge Systems und die Gäste kämpfen sich auf 18:17 heran. Eine Aufschlagserie von Mlejnkova bringt dann die Annahme des SSC ins Wanken und Stuttgart dreht das Spiel erneut zu ihren Gunsten. Satz 1 geht mit 25:20 an das Team von Tore Aleksandersen, dass nach der Auftaktniederlage in Schwerin bisher mutig und mit einer „Alles-oder-Nichts“-Attitude in die Partie geht.

In Durchgang zwei gilt es für den SSC in erster Linie die Angriffspower der Gastgeberinnen zu unterbinden, die im ersten Satz eine beachtliche Quote von 52% an den Tag legten. Stuttgart spielt ein starkes Spiel im Block und kommt beim Stand von 10:10 bereits auf 6 direkte Blockpunkte und profitiert noch dazu von einigen Eigenfehlern der Gäste aus Schwerin. Stuttgart, nach der Auftaktniederlage in Schwerin mit dem Rücken zur Wand, zeigt sich kämpferisch im Angriff und in der Körpersprache, doch kann sich nicht deutlich absetzen. Eine technische Auszeit von Tore Aleksandersen beim Stand von 18:19 für Schwerin zeigt, wie umkämpft dieser zweite Satz ist. Im Angriff deutlich durchschlagsstärker als im ersten Spiel, kann Stuttgart zu Beginn in der Crunchtime mit 2 Punkten in Führung gehen und nach vielen Spielunterbrechungen den 4. Satzball zur 2:0 Führung verwandeln.

Die Gäste aus Schwerin müssen in Durchgang drei dem Druck der Stuttgarter im Angriff und Aufschlag in den wichtigen Momenten mehr entgegensetzen, um die Partie noch zu drehen und ein drittes Entscheidungsspiel zu vermeiden. Hatte das Team von Felix Koslowski in den ersten beiden Durchgängen noch nicht die gewohnte Durchschlagskraft, kriegt man in diesem Satz einen besseren Zugriff auf das Spiel und kann sich mit 7:10 erstmals etwas absetzen. Doch Stuttgart kontert gewohnt über Rivers und einen Block gegen Hayley Spelman, deren linke Schlagschulter noch nicht zu 100% genesen scheint. Trotz viele Eigenfehler auf Seiten des Pokalsiegers aus Schwerin, kommt der Gastgeber nicht vorbei und die spannende Endphase beginnt bei 19:19. Während der Stuttgarter Block erneut den Schweriner Angriff unterbindet, landet ein Block der Gäste im Aus und der SSC muss sich an diesem Abend mit einer 0:3 Niederlage abfinden. Das Team von Kapitänin Szakmary hat selten richtig in das Spiel gefunden und muss für die Entscheidungspartie am Donnerstag (17.00 Uhr auf Sport1) nochmal alle Kräfte bündeln, um den Einzug ins Meisterschaftsfinale möglich zu machen.

Felix Koslowski: „Bei den entscheidenden Key-Momenten waren wir heute zu zögerlich und haben nicht mit voller Überzeugung gespielt. Das gilt es in den nächsten 24h zu verarbeiten. Dass Stuttgart der Favorit in dieser Serie ist, war immer klar aber wir geben uns noch nicht geschlagen und werden morgen nochmal alles geben.“

Marie Schölzel: „Im ersten Spiel haben wir in den wichtigen Momenten immer die richtigen Lösungen parat gehabt, das hat heute nicht so gut funktioniert. Wir wissen, was wir besser machen können und somit ist für morgen alles drin.“