Mit einem 3:0 im Hinspiel des Achtelfinales des CEV-Cups erspielte sich der SSC Palmberg Schwerin eine optimale Ausgangsposition für das Rückspiel in Ungarn. Bereits 2 Sätze hatten zum Weiterkommen gereicht. Diese holte der Deutsche Vertreter umgehend und lieferte den Zuschauern hinterher ein spannendes Spiel. Am Ende zieht Schwerin nach einem 3:2-Sieg (25:14, 25:21, 23:25, 29:31, 15:12) in die Play-Off-Runde des CEV-Cups ein.
„Es herrschte eine gute Stimmung dort. Wir sind richtig gut ins Spiel reingestartet, haben die ersten zwei Sätze souverän gewonnen. Danach haben wir einen großen Wechsel vorgenommen, sodass alle ihre Spielzeit bekommen haben. Am Ende war es wichtig, dass wir den fünften Satz noch nach Hause gebracht haben. So haben wir uns mit einem guten Spiel belohnt und können jetzt alle happy und zufrieden in die nächste Runde starten“, sagte Zuspielerin Pia Kästner nach der Partie.
Felix Koslowski ließ dieselbe Starting Six aufs Feld wie im Hinspiel. Anne Hölzig fehlte krankheitsbedingt im Kader und blieb daheim in Schwerin. Der SSC begann schwungvoll und hatte die Mentalität aufs Feld gebracht, die Pia Kästner gefordert hatte: voll auf Sieg spielen. Mit 8:3 ging es in die erste technische Auszeit. Die Gäste agierten souverän und ließen Békéscsaba maximal zwei Punkte hintereinander erzielen. So konnte Schwerin die Führung beibehalten und ging mit 16:10 in die zweite technische Auszeit. Danach wurde es noch deutlicher und das Team um Kapitänin Anna Pogany vergrößerte den Abstand auf ganze elf Punkte. Satz eins ging mit 25:14 an den Deutschen Vertreter. Topscorerinnen auf Seiten der Schweriner waren Jazmine White mit 8 Punkten und einer Angriffsquote von 100 % und Indy Baijens mit 5 Punkten (67 %).
Békéscsaba’s Coach Gábor Tóth hatte nach dem Hinspiel eine volle Halle angekündigt. Die 2000 waren es nicht, aber dennoch fanden einige den Weg in die schöne Békéscsabai Városi Sportcsarnok Arena. Schwerin brachte volle Konzentration aufs Feld und präsentierte sich den anwesenden Zuschauern in guter Form. Satz zwei war zu Beginn etwas umkämpfter, dennoch konnte sich der Deutsche Rekordmeister zur ersten technischen Auszeit mit 8:4 etwas absetzen. Békéscsaba startete nach dem 6:12 eine kleine Serie und konnte auf drei Punkte verkürzen (10:13), doch dann legten Baijens und co. wieder eine Schippe drauf und vergrößerten den Abstand auf 16:11 zur zweiten technischen Auszeit. Beide Teams machten es noch einmal spannend, die Ungarinnen konnten auf vier Punkte und zum Satzende hin auf einen Punkt verkürzen (21:22). Großen Anteil daran hatten Vasileva und Drpa, die bereits im Hinspiel überzeugten, mit zusammen 17 Punkten. Doch das reichte nicht, Schwerin daran zu hindern, auch den zweiten Satz zu gewinnen. Nach dem 25:21 stand der Einzug in die Play-Off-Runde fest.
„Die Stimmung war sehr gut, die Halle relativ voll. Auch die Fans waren sehr freundlich, es gab keine Pfiffe. Es war angenehm, dort zu spielen. Ich bin sehr zufrieden, die ersten zwei Sätze haben wir voll durchgezogen. Nur zum Ende vom zweiten Satz hatten wir eine kleine Unkonzentriertheit“, sagte Schwerins Cheftrainer Felix Koslowski.
Auch im dritten Satz erspielte sich seine Mannschaft eine schnelle Führung zur ersten technischen Auszeit – 8:4. Békéscsaba hatte jedoch kein Interesse daran, mit 0:3 aus dem CEV-Cup auszuscheiden. Die Ungarinnen kämpften sich wieder heran und glichen zum 15:15 aus. Die Führung übernahmen sie zunächst nicht. Mittlerweile hatte Koslowski auf mehreren Positionen gewechselt, brachte Neuhaus, Fernau, Nestler, Ambrosius und Neuzugang Elles Dambrink. Beide Teams lieferten sich nun ein Kopf-an-Kopf-Rennen und teilten sich die Punkte bis zum 21:21. Dann schaffte es das Team um Ex-Bundesligaspielerin Marta Drpa den Satz zu drehen und gewann 25:23.
Im vierten Satz wendete sich das Blatt und Békéscsaba ging erstmals zur ersten technischen Auszeit mit 8:5 in Führung. Der SSC, der mit derselben Aufstellung wie zum Schluss des dritten Satzes spielte, blieb dran, lag maximal nur noch einen Punkt zurück, und drehte die Partie zum 14:13. Danach übernahmen die Ungarinnen wieder die Führung und gingen mit 16:14 in die zweite technische Auszeit. Alsmeier (19) Baijens (17 Punkte), Drpa (14) und Vasileva (13) duellierten sich nun um den Titel der heutigen Topscorerin. Schwerin erzielte drei Punkte in Folge und ging abermals in Führung, die der Gegner sofort ausglich und lag anschließend selber wieder vorn. Beide Teams teilten sich erneut gleichermaßen die Punkte und konnten ihren ersten Satzball jeweils nicht nutzen. Schwerin wehrte weitere Satzbälle von Békéscsaba ab und das Duell lieferte den Fans ein Spektakel. Erst das 31:29 brachte den 2:2 Ausgleich.
Es ging also in den Tiebreak, wo das Kopf-an-Kopf-Rennen zunächst genau so weiterging. Nach dem 3:3 erspielte sich Schwerin eine Drei-Punkte-Führung (6:3), die das Team von Felix Koslowski verwalten konnte und weiter ausbaute (10:5). Diese Führung ließ sich der Bundesligadritte nicht mehr nehmen, obwohl Békéscsaba nochmal rankam. Schwerin gewann den fünften Satz mit 15:12. Beste Punktelieferanten heute waren auf Schweriner Seite Lina Alsmeier mit 22 und Indy Baijens mit 20 Punkten.
„Da wir souverän in nächste Runde eingezogen waren, hat uns das die Möglichkeit gegeben, in Satz drei, vier und fünf ein paar Aufstellungen auszuprobieren und Spielerinnen, die zuletzt nicht so viel Spielpraxis hatten, Spielzeit zu geben. Elles hat zum ersten Mal gespielt, Frauke war auf außen, sie haben nie so zusammen gespielt. Es freut mich daher umso mehr, dass sie es trotzdem geschafft haben, das Spiel am Ende für uns zu entscheiden. Es war ein gelungener Abend“, sagte Felix Koslowski sichtlich zufrieden.
In der nächsten Runde wartet Italiens Spitzenteam Savino Del Bene Scandicci, aktuell Tabellenzweiter der Serie A.