Mit einer knappen 2:3 Niederlage im Rücken ging es für den SSC Palmberg Schwerin in das Play-Off-Rückspiel des CEV Volleyball Cups gegen Savino Del Bene Scandicci. Vor 1624 Zuschauern erwies sich das Italienische Spitzenteam jedoch als eine Nummer zu groß und zog nach einem 0:3 Sieg (19:25, 27:29, 19:25) in das Viertelfinale des CEV Volleyball Cups ein. Für Schwerin endete damit das Abenteuer Europapokal.
Felix Koslowski vertraute auf dieselbe eingespielte Startaufstellung wie im Hinspiel. Seine Mannschaft war von Anfang an wach, ging durch zwei Schmetterbälle und einen Fehler des Gegners mit 3:0 in Führung. Beide Teams versuchten es zum Matchbeginn mit wuchtigen Angriffen, die die jeweilige Annahme vor Probleme stellte. Der SSC konnte so seine Führung auf 8:4 ausbauen. Jeder Punkt und jede erfolgreiche Abwehr des Deutschen Rekordmeisters wurden lautstark gefeiert. Ein gepfiffener Schweriner Stellungsfehler beim Aufschlag Scandiccis brachte etwas Aufregung ins Spiel, die der Gegner nutzte und den Spielstand in ein 10:11 drehte. Nach einer Serie der Italienerinnen brachte White den Aufschlag zurück und Schwerin gelang der Anschluss zum 14:15. Scandicci, das im Vergleich zum Ligaalltag komplett mit seinen internationalen Topstars antreten durfte, fand trotz des Dreierblocks jegliche kleine Lücken, die die Defensive des SSC aufbot und erhöhte den Abstand auf 15:22. Ekaterina Antropova erspielte mit einem Netzroller sechs Satzbälle. Die 2,2 m große Diagonalangreiferin entschied den Satz mit 19:25 zugunsten von Savino Del Bene Scandicci.
In Satz zwei schien der Bundesligadritte den Ärger aus dem vorherigen Satz vergessen zu haben und erspielte sich knappe Führungen gegen den Tabellenzweiten der Italienischen Serie A1. Ruddins’ Aufschläge bereiteten der gegnerischen Annahme ständig Probleme. Auch die Hereinnahme von Anne Hölzig erwies sich als belebendes Element im Schweriner Angriff. Nach einigen erfolgreichen Angriffen auf das Hinterfeld der Italienischen Mannschaft stand es 8:6. Scandicci gelang es, mit starken Angaben von Antropova und Washington den SSC in der Verteidigung zu fordern. Zudem stand der Block noch nicht so souverän, sodass die Gäste den Spielstand in ein 10:12 drehten. Hölzig und Ruddins punkteten fleißig weiter, doch Aufschlagfehler verhinderten in dieser Phase eine Serie der Schwerinerinnen. Stattdessen lieferten sich beide Mannschaften ein Kopf-an-Kopfrennen bis zum 16:16. Ruddins erspielte mit dem 18:16 die erste Zweipunkteführung seit dem 10:8. Im letzten Satzdrittel wurde der Mut belohnt. Dem SSC gelang es, vor allem durch Libera Anna Pogany zahlreiche Schmetterbälle des Gegner zu entschärfen und im Gegenzug Scandiccis Block zu durchbrechen – 21:18 für Schwerin und es wurde mit jedem Punkt wieder lauter in der Palmberg Arena, vor allem wenn die Bälle des 1,98 m großen chinesischen Superstars Ting Zhu abgewehrt werden konnten. Das Team von Massimo Barbolini glich zum 22:22 aus. Koslowski nahm eine Auszeit, redete emotional auf sein Team ein. White erspielte einen Satzball, den Antropova nach einer Auszeit zunichte machte. Auch der zweite konnte abgewehrt werden. Schwerin revanchierte sich mit dem 26:26 und 27:27 Ausgleich. Scandicci blieb dran und erkämpfte sich mit 27:29 den Satzgewinn.
Im dritten Satz gelang Schwerin erneut eine schnelle Führung zum 4:0. Danach fand Scandicci häufig über Ting Zhu, die den gegnerischen Block überspielte, zurück ins Spiel und glich zum 7:7 aus. Es folgte eine Punkteteilung bis zum 14:14. Beide Mannschaften wiesen kleine Fehler in der Annahme auf, die eine komfortable Führung verhinderten. Beide Teams definierten sich über Angriffe über Außen. Zudem halfen zwei erfolgreiche Challenges, den Italienerinnen wieder die Führung zu bescheren. Scandicci zog auf 14:17 davon. Koslowski nahm eine Auszeit, um den gegnerischen Lauf zu unterbrechen. Die Schützlinge von Barbolini zogen ihr Angriffsspiel souverän durch. Schwerin zeigte weiterhin Kampfgeist und warf sich in jeden Ball, doch Koslowskis Team wurde aus dem Rhythmus gebracht und fand zur Crunchtime nicht mehr so den Zugriff wie zuvor. Scandicci erhöhte auf 17:22. Koslowski versuchte noch einmal seinem Team Mut zuzusprechen. Antropovas Aufschläge waren jedoch zu stark und ließen dem SSC keine Chance, seine gewohnten Angriffe herauszuspielen. Scandicci erspielte sich sieben Matchbälle. Zwei konnten abgewehrt werden, Zhu nutzte den dritten zum 19:25.
„Vorige Woche ist uns ein tolles 2:3 gelungen und zu Hause hatten wir vielleicht eine leicht größere Chance, aber sie haben unglaublich gut gespielt. Es hat Spaß gemacht, gegen ein so gutes Team wie Scandicci zu spielen. Wir haben hart gekämpft und es ist schade, dass wir es nicht geschafft haben. Aber letztendlich bin ich sehr stolz und glücklich mit der Art und Weise, mit der wir die beiden Partien gespielt haben. Es haben Kleinigkeiten gefehlt. Aber da zeigt sich auch die Erfahrung, die sie haben, die uns noch fehlt“, sagt Mittelblockerin Indy Baijens.
„Scandicci hat ein sehr gutes Spiel heute gemacht. Sie hatten eine gute Spannung und man konnte sehen, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Ich denke mein Team hat sich gut gewehrt. Wir haben versucht, Druck zu machen, ob mit unseren Angaben oder unserem Tempo im Angriff. Es gab eine kleine Chance im zweiten Satz, auszugleichen, aber dann zeigte sich die Erfahrung von ihnen“, sagt Cheftrainer Felix Koslowski nach der Partie. Mit der Niederlage endet die Europapokalreise in dieser Saison für den SSC Palmberg Schwerin. Felix Koslowski findet abschließend positive Worte: „Ich bin trotzdem glücklich mit meinem Team. Ich denke, wir hatten eine tolle CEV-Europapokalreise und sind am Ende gegen ein sehr starkes Team ausgeschieden, das wir gezwungen haben, ihr bestes abzurufen. Das ist eine schöne Sache für uns.“