In einem emotionalen Pokalduell unterlag der SSC Palmberg Schwerin am Samstagabend nach hartem Kampf und mehreren Führungswechseln denkbar knapp den Volleyballerinnen des VfB Suhl. Trotz einer starken Aufholjagd und dem erzwungenen Tiebreak konnte Schwerin das Spiel nicht für sich entscheiden. Der knappe 2:3-Endstand und die Niederlage bedeuten für den SSC das Pokalaus, im einzigen Erstligaduell der Achtelfinalrunde.
Im ersten Satz konnten die Gäste aus Schwerin früh auf 5:9 davonziehen, was die Suhlerinnen zu einer ersten Auszeit veranlasste. Ein erfolgreicher Videobeweis im Anschluss entfachte jedoch die Aufholjagd der Gastgeberinnen: Suhl übernahm beim Stand von 12:11 erstmals die Führung und gestaltete das Spiel fortan ausgeglichen. Besonders Außenangreiferin de Paula punktete zuverlässig für die Thüringerinnen, doch Schwerins Jaelyn Keene konterte mit einer Aufschlagserie und fünf Punkten in Folge, wodurch der SSC wieder die Oberhand gewann. Beim Stand von 20:19 ging es in die Crunchtime, in der Suhl, unterstützt vom heimischen Publikum, immer stärker aufspielte. Schwerin unterliefen in dieser entscheidenden Phase des Satzes zu viele Eigenfehler, und Suhl sicherte sich mit 25:22 den ersten Durchgang.
Beflügelt von diesem Satzgewinn zeigte Suhl im zweiten Satz eine engagierte Leistung, verteidigte Schwerins Angriffe mit Entschlossenheit und agierte im Aufschlag mutiger. Wieder schlichen sich Fehler ins Spiel der Schwerinerinnen, und die flache Halle der Suhler Wolfsgrube stellte das Gästeteam vor zusätzliche Herausforderungen. Schwerins Trainer Felix Koslowski versuchte, mit einer Auszeit beim Stand von 11:7 das Momentum zu brechen und wechselte Leana Grozer für Savelkoel sowie Marie Hänle für Dambrink ein. Beim Stand von 18:12 setzte das Trainerteam erneut auf eine taktische Auszeit, die Schwerin im Anschluss zwei Punkte einbrachte. Doch Suhl verstand es, die Angriffe der Gäste abzuwehren und baute den Vorsprung auf 22:18 aus. Schwerin kämpfte sich nochmals auf 23:23 heran, wehrte einen Satzball ab und erspielte sich durch ein Ass von Marie Hänle einen eigenen Satzball. Ein packender Schlagabtausch folgte, geprägt von Satzbällen auf beiden Seiten und einem ständigen Auf und Ab. Schließlich brachte eine Challenge zugunsten Schwerins und ein Block von Leana Grozer das umkämpfte 31:33 – der Satzausgleich zum 1:1, begleitet von Unmutsbekundungen des Suhler Publikums.
Im dritten Satz setzte Schwerin mit einer veränderten Aufstellung – Stuut, Grozer und Hänle – auf Ausgeglichenheit, und bis zur Satzmitte konnte sich kein Team absetzen. Für Schwerin hielt Marie Hänle mit präzisen Angriffen das Spiel offen, während bei Suhl vor allem Diagonalangreiferin Artyshuk punktete. Durch starke Aufschläge von Antunovic zog Schwerin mit 14:17 leicht davon, doch Suhl glich rasch zum 17:17 aus. Der Satz blieb eng und ging beim Stand von 22:19 für Suhl in die entscheidende Phase. Nach einer Auszeit von Schwerins Trainer kamen Dambrink und Savelkoel ins Spiel, doch es war Suhls Ex-Schwerinerin Seva Naujak, die mit einer Aufschlagserie die Vorentscheidung zum 24:20 brachte. Suhl gewann diesen Durchgang schließlich mit 25:22 und ging erneut in Führung.
Mit dem Rücken zur Wand startete Schwerin in den vierten Satz deutlich fokussierter und erarbeitete sich eine 7:11-Führung. Weniger Eigenfehler und ein druckvolleres Spiel setzten Suhl zunehmend unter Druck. Beim Stand von 9:14 und nach einem Block von Elles Dambrink mussten die Thüringerinnen bereits die zweite Auszeit nehmen. Doch Schwerin hielt den Vorsprung souverän, und das Team um Kapitänin Anne Hölzig glich den Spielstand mit einem 21:25-Satzgewinn aus, wodurch der Tiebreak in diesem mitreißenden Duell unvermeidlich wurde.
Im einzigen Erstliga-Duell dieser Pokalrunde musste nun also der Tiebreak die Entscheidung bringen. Beide Teams zeigten beeindruckenden Kampfgeist: Schwerin legte mit 4:6 vor, doch Suhl glich schnell aus und ging durch zwei Asse von Zuspielerin Nagels mit 8:6 in den letzten Seitenwechsel des Abends. Suhl zeigte Nervenstärke und profitierte von der lautstarken Unterstützung in der Wolfsgrube, was dem Team aus Thüringen am Ende einen 15:9-Tiebreak-Sieg und den Einzug ins Viertelfinale sicherte.
Felix Koslowski: „Wir sind natürlich am Boden zerstört, denn wir wollten unbedingt im DVV-Pokal weiterkommen. Die Mannschaft hat gekämpft, aber Suhl hat ein überragendes Spiel abgeliefert, besonders im Bereich Aufschlag Annahme. Wir wussten, dass Suhl über viel Qualität verfügt und es ist ihnen gelungen, besonders in den Endphasen der Sätze alles oder nichts zu spielen und immer volles Risiko zu nehmen. Damit haben sie uns extrem unter Druck gesetzt und wir müssen ihnen zu dieser Leistung gratulieren. Für uns ist es extrem bitter. Jetzt gilt es sich auf die Bundesliga und die Champions League zu konzentrieren, hier haben wir einen guten Start hingelegt, aber noch viele Spiele zu bestreiten.“
Starting Six SSC Palmberg Schwerin:
Wolowicz – Hölzig – Keene – Antunovic – Savelkoel – Dambrink – Llabres (L)
Starting Six VfB Suhl Lotto Thüringen:
Nagels – Kuipers – Berger – De Paula – Artyshuk – Laakkonen – Yoshioka (L)