Ein weiterer 5-Satz-Krimi ging am Mittwochabend nach fast 2 1/2 Stunden Spielzeit zuende. Nach zwei deutlichen Satzgewinnen für die Gastgeberinnen aus Stuttgart kann der fast K.O. geschlagene SSC Palmberg Schwerin bemerkenswert zurückkommen und Satz 3 und 4 für sich entscheiden. Im entscheidenden Tiebreak erwischt Stuttgart den besseren Start und kann das Heimspiel am Ende mit 3:2 für sich entscheiden. Die Finalserie ist somit ausgeglichen und für den SSC gibt es am kommenden Samstag vor eigenem Publikum erneut die Chance, vorzulegen und Stuttgart herauszufordern.
SATZ FÜR SATZ
Starting Six Schwerin – Kästner, Pogany, Baijens, Dambrink, Marring, Schut, White
Starting Six Stuttgart – Bongaerts, Rivers, Koskelo, Segura, Knollema, Timmermann, Strubbe
SATZ 1: Stuttgart startet frenetisch angefeuert von den Fans in der Scharrena aggressiv in die Partie und die Anfangspartie gehört Jollien Knollema, die im Angriff vorlegt und Stuttgart mit 9:4 in Führung bringt. Felix Koslowski nimmt die frühe erste Auszeit, um den Lauf der Gastgeberinnen zu unterbrechen. Der SSC strauchelt in der Annahme und kassiert mit dem 15. Punkt von Stuttgart das 3. Ass des jungen Volleyballabends. Mit zwei starken Blocks in Folge gewinnt der SSC zur Satzmitte zwei lange Ballwechsel und kämpft sich auf 16:10 heran. Doch anders als im ersten Spiel in Schwerin kommt die US-Amerikanerin Krystal Rivers von Beginn an gut in die Partie und macht zuverlässig ihre Punkte. Mit 25:14 geht der erste Durchgang an Stuttgart und Schwerin kann bei statistischen 10% perfekter Annahme keinen Spielaufbau in Gang bringen.
SATZ 2: Durchgang zwei beginnt ausgeglichen und der SSC kann endlich bei besserer Annahme sein variables Spiel aufziehen. Mit 4:5 gehen die Gäste erstmals in dieser Partie in Führung. Auch die Abwehr erwischt zu Satzbeginn mehr Stuttgarter Angriffe, doch auch Krystal Rivers kommt wieder in den Rhythmus und bringt Stuttgart 2 Zähler voran. Schwerin reagiert mir einer Auszeit und kann auf 11:10 verkürzen. Elles Dambrink glänzt im Angriff, doch auch Stuttgart spielt den eigenen Angriff souverän und kann durch Maria Segura auf 16:12 davonziehen. Schwerin reagiert mit einer Auszeit und dem anschließenden Doppelwechsel mit Yüzgenc und Fernau und auch Sina Fuchs und Meg Wolowicz betreten das Spielfeld. Stuttgart zeigt sich jedoch unbeeindruckt und wehrt die Schweriner Angriffe geduldig ab, um dann selbst zu punkten und den Vorsprung auf 4 Punkte zu erhöhen. Schwerin kämpft sich auf 22:20 heran, doch Stuttgart spielt den Satz souverän zuende und gewinnt mit 25:21. Schwerin muss sein eigenes Spiel aufs Feld bringen, denn Stuttgart zeigt bisher kaum Schwachpunkte im eigenen Spiel.
SATZ 3: Schwerin steht mit dem Rücken zur Wand und muss in diesem Durchgang irgendwie Zugriff auf das Stuttgarter Spiel gewinnen, doch die Gastgeberinnen können sich erneut einen kleinen Vorsprung erspielen und gehen mit 9:5 in Führung, was das Schweriner Trainerteam zur ersten Auszeit zwingt. Nur ein paar Punkte später, beim Stand von 13:8 zieht Felix Koslowski das gleiche taktische Mittel, doch Stuttgart behält auch im Anschluss die Oberhand. Aggressiv am Netz und im Aufschlag lassen sie den Gästen aus Schwerin kaum Raum ins eigene Spiel zu finden. Auch wenn das Team von Anna Pogany auf 14:11 herankommen kann, startet Stuttgart nach einer Auszeit von Konstantin Bitter erneut voll durch und kann sich mit 20:14 einen komfortablen Vorsprung für die Crunchtime erspielen. Schwerin hält jedoch dagegen und punktet zum 21:17, was Konstantin Bitter erneut zu einer Ansprache an seine Mannschaft bewegt. Die Gäste können ihre Aufholjagd jedoch fortsetzen und blocken Krystal Rivers zum 21:21 Ausgleich. Besonders Elles Dambrink und der Schweriner Block punkten in dieser Phase und Stuttgart unterlaufen Netz- und Angriffsfehler. Mit dieser bemerkenswerten Aufholjagd erkämpft sich der SSC den Satz mit 24:26 und zeigt einmal mehr in dieser Saison seine Stehauf-Qualitäten.
SATZ 4: Stuttgart zeigt sich geschockt von der Aufholjagd der Schwerinerinnen im 3. Satz und gerät im 4. Durchgang zu Satzbeginn ziemlich unter die Räder. Turbulent startet der SSC mit Aufwind und erspielt sich eine 1:10 Führung. Konstantin Bitter erhält nach Diskussionen an der Seitenlinie zunächst die gelbe und dann die rote Karte und bringt Mirosavljevic und Hart, um den großen Rückstand zu verkürzen. Schwerin lässt sich nicht beirren und punktet über die schnellen Angriffe der Mittelblockerinnen und Pia Kästner im zweiten Ball. Stuttgart kommt zur Crunchtime nochmal auf 17:20 heran und zwingt Schwerin zum Timeout doch die Gäste lassen sich die mühevoll erspielte Führung nicht mehr nehmen. Mit 22:25 geht auch dieser Durchgang an den Tabellenersten der Vorrunde und die Schwerinerinnen ziehen somit auf 2:2 nach Sätzen gleich.
SATZ 5: Und erneut geht das Finalspiel in den fünften und entscheidenden Satz, bei dem Stuttgart den besseren Start erwischt. Die Gastgeberinnen können erst auf 3:0 und dann auf 6:3 in Führung gehen, was Felix Koslowski zur Auszeit drängt. Jetzt sind auch die Stuttgarter Zuschauer nach der kurzen Pause des dritten Satzes wieder da und tragen ihre Heimmannschaft von Punkt zu Punkt. Krystal Rivers markiert ihren 29. Punkt an diesem Tag und Stuttgart erspielt sich 5 Matchbälle. Schwerin hält bis zum 14:12 dagegen, doch Mirosavljevic verwandelt den entscheidenden Angriff und Stuttgart gleicht in der Serie aus. Nun heißt es für den SSC am kommenden Samstag in der Schweriner PALMBERG ARENA wieder voll auf Angriff gehen und vor ausverkaufter Halle zurückzuschlagen.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Felix Koslowski: „Stuttgart hat die ersten 2 1/2 Sätze überragend gespielt und kaum Fehler gemacht. Wir sind drangeblieben und haben mit viel Mentalität unsere Chance im 3. Satz genutzt und Stuttgart in den Tiebreak gezwungen. Stuttgart ist der Favorit in dieser Serie und wir brauchen am Samstag maximale Unterstützung unserer Fans in der Halle!“