Während es der VfB Suhl den anderen Top-Teams der Liga in der bisherigen Saison oftmals schwer gemacht hat und häufig einen Tiebreak erzwingen konnte, gelang dem Team aus Thüringen in der Schweriner Arena kein Coup. Mit einem klaren 3:0 gewinnt der SSC Palmberg Schwerin und rehabilitiert sich bravourös nach dem Aus im DVV-Pokal. Mit starker Block-Abwehr, guten Aufschlägen und viel Druck im Angriff sichert sich das Team um Kapitänin Anna Pogany 3 weitere Punkte im Kampf um die Deutsche Meisterschaft und sichert die Tabellenspitze ab. Außerdem feiert der frisch eingeflogene SSC-Neuzugang Patricia Llabrés an diesem Abend ihr Debut im neuen Team und vor den Augen der heimischen Fans in der PALMBERG ARENA.

SATZ FÜR SATZ

Starting Six Schwerin – Kästner, Pogany, Baijens, Dambrink, Marring, Emonts, White

Starting Six Suhl – Jaksetic, Brown, Delic, Kindermann, Mosser, Laakkonen, Bamba

SATZ 1: Es galt die bittere Niederlage im DVV-Pokal vor gerade einmal 3 Tagen so schnell wie möglich aus dem Kopf zu bekommen, um zum einen in der Bundesliga keine Federn zu lassen aber auch im Hinblick auf die anstehenden Aufgaben im CEV-Pokal wieder Selbstbewusstsein zu tanken. Personell unverändert aber dennoch wie ausgewechselt erwischt der SSC einen perfekten Start in die Partie. Allen voran Jazmine White punktet zu Beginn im Block und Angriff und der SSC setzt sich schnell auf 8:4 ab. Suhl-Coach Laszlo Hollosy ist bereits früh im Spiel nämlich beim Stand von 11:5 gezwungen, seine zweite Auszeit zu nehmen. Suhls Angreiferinnen Kindermann und Mosser bekommen die Bälle nicht im gegnerischen Feld unter und beim SSC läuft es hingegen weiter wie am Schnürchen. Dort punkten Nova Marring und Jazmine White fast im Gleichschritt und Zuspielerin Pia Kästner hat oftmals die Qual der Wahl, wer gerade den besseren Lauf hat und feiert mit ihren Teamkolleginnen den 25:16 Satzgewinn.

SATZ 2: Der Satz startet mit einem Ass von Pia Kästner, die auch schon im 1. Durchgang ein ziemlich gutes Händchen an der Grundlinie bewiesen hat. Das Ass sollte eine Serie und somit einen weiteren Sahnestart der Gastgeberinnen einleiten, die, getragen von den Fans der Gelben Wand, sichtlich Freude am Spiel haben. 7mal darf Pia Kästner aufschlagen – es steht 6:0 – bis Suhl den Sideout schafft und endlich aus der für sie misslichen Rotation herauskommt. Hollosy wechselt bei diesem Stand seine Diagonalspielerin, Marie Hänle kommt für Lena Kindermann, die zum Satzstart keine Mittel fand. 2 Auszeiten des Suhler Trainers, der sich sein erstes Spiel an der Seitenlinie nach 5 Spielen Sperre sicher anders vorgestellt hatte, sollen das Spiel der Schwerinerinnen stören. Beim Stand von 10:2 erfolgt bereits seine zweite, doch unbeirrt punktet der SSC allen voran Elles Dambrink weiter. Erst zur Satzmitte kommt Suhl langsam auf Betriebstemperatur und blockt sich zum 16:9 und zum 17:12. Das langsame Heranschleichen bewegt das Schweriner Trainerteam zu einer Auszeit mit Wirkung und den Damen in Gelb gelingen 4 Punkte in Folge. Der SSC stellt die Dominanz wieder her und zeigt sich mit bereits 9 Blockpunkten nach 2 Sätzen am Netz aggressiv und wach. Der zweite Satz endet mit 25:18, weil sich die Gastgeberinnen auch nach kurzem Aufbäumen des Gegners nicht aus der Ruhe bringen lassen und ihr Spiel konsequent durchziehen.

SATZ 3: Der SSC hatte sich im Vorfeld eine gute Block-Abwehr und hohen Druck im Aufschlag vorgenommen und genau diese Aspekte haben zu den zwei deutlichen Satzgewinnen geführt. Mit zwei Sätzen auf dem Haben-Konto lassen die Gastgeberinnen den Suhler Wölfen im dritten Durchgang jedoch zu Beginn etwas mehr Spielanteile zu als bisher. Vor allem Zuspielerin Jaksetic und Diagonalangreiferin Hänle stechen heraus und sorgen für die 7:8 Führung zur ersten technischen Auszeit. Zur Satzmitte kommt der SSC wieder heran und zieht durch clevere Angriffe, starke Blocks und gute Aufschläge auf 16:12 vorbei. Das kurze Momentum von Suhl scheint passé und gibt Felix Koslowski die Möglichkeit, wieder ein wenig zu wechseln. Wie schon in den ersten beiden Sätzen darf Neuzugang Patrica Llabrés in der Annahme einspringen und erstmals mit ihren neuen Teamkolleginnen und dem Schweriner Publikum auf Tuchfühlung gehen. Auch Leana Grozer kommt für Nova Marring, die mit ihren 11 Zählern am heutigen Abend einen großen Anteil am Sieg hatte. Mehr Punkte konnten auf Seiten der Gastgeberinnen nur Jazmine White (13) und Elles Dambrink (17) erzielen, letztere sicherte sich erneut die goldene MVP-Medaille. Mit 25:18 geht der dritte Durchgang an die Schwerinerinnen und sollte Mut und Selbstvertrauen für das anstehende Spiel im CEV-Pokal gegen den Dresdner SC geben.

STIMMEN ZUM SPIEL

Elles Dambrink: „Wir haben uns nach der langen Woche in Vilsbiburg wirklich sehr auf dieses Heimspiel gefreut. Wir brauchten ein gutes Spiel für unser Selbstvertrauen, besonders im Hinblick auf das anstehende Match im CEV-Cup in der nächsten Woche und haben uns einfach richtig ins Zeug gelegt heute. Es hilft uns wirklich so eine tolle Unterstützung der Fans zu haben, egal ob es gerade gut läuft oder nicht. Wir waren nach der Niederlage in Vilsbiburg wirklich angestachelt und wollten heute einfach unser Bestes geben.“

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