Der Rückrundenauftakt war für Mittelblockerin Jazmine White ein besonderes Spiel. Mit Schwarz-Weiß Erfurt war ihr Ex-Team zu Gast in der Palmberg Arena. Mit 8 Punkten steuerte sie ihren Anteil dazu bei, dass ihr SSC heute mit 3:0 (25:16, 25:16, 25:15) als Sieger vom Platz ging und die ersten drei Punkte in der Rückrunde einfuhr.
„Es macht immer Spaß gegen die alten Teamkolleginnen und Freunde zu spielen. Unsere Mannschaft hat gute Arbeit beim Aufschlag und gegen ihre super schnelle Offensive geleistet. Pia hat super Bälle serviert. Dank ihr hatten wir ein großartiges Angriffsspektakel heute“, sagt die Kanadierin.
Felix Koslowski veränderte seine Mannschaft nur auf einer Position, ließ Anne Hölzig für Lina Alsmeier starten. Die Gäste machten es den Schwerinerinnen nicht leicht, waren von Anfang an hochmotiviert und zeigten, dass sie hier aus der Palmberg Arena etwas Zählbares mitnehmen wollten. Sie erspielten sich knappe Führungen, die der SSC zügig egalisierte und mit 8:7 zur ersten technischen Auszeit führte. Daran hatte auch Anna Pogany großen Anteil, die in der Anfangsphase spektakuläre Rettungsaktionen zeigte. Danach war für Erfurt häufig im Block Endstation. Schwerin erhöhte zudem die Wucht im Angriff und zog auf 12:8 sowie auf 16:10 davon. Das letzte Drittel des ersten Satzes war dann wieder umkämpfter, beide Teams kämpften sich mühselig von Punkt zu Punkt. Durch Pia Kästners starke Angaben und den hohen Abstand ging der Satz am Ende ungefährdet mit 25:16 ans Koslowski-Team.
Satz zwei fügte sich nahtlos an den ersten an. Schwerin agierte weiterhin konzentriert und mit konstant hohem Druck. Vor allem über die Außen kamen kraftvolle Schmetterbälle. Erfurt wurde besser, schlug gut auf und konnte auch über seine Außenangreiferinnen seine Schlagkraft erhöhen. Jedoch hatte Schwerin Lindsey Ruddins. Die US-Amerikanerin war in dieser Phase sehr präsent, viele Angriffe gingen über sie. Baijens’, bis dato Topscorerin, zweites Ass besorgte das 8:7. Der SSC nahm weiter Fahrt auf, zog sein Spiel konsequent durch und erhöhte zur zweiten technischen Auszeit auf 16:12. Dabei zeigten die Spielerinnen ein Feingefühl dafür, ob sie humorlos draufhauen sollten oder mit einem Tip die Lücke in der Erfurter Defensive suchten. Ein kurzes Aufbäumen erstickte das Team von Felix Koslowski im Keim, hielt den Abstand zunächst bei und erhöhte ihn in der finalen Phase des zweiten Satzes noch einmal auf ganze neun Punkte. Das bedeutete gleichzeitig der 25:16 Satzgewinn.
„Für mich war heute wichtig, dass wir wirklich von Anfang an das Spiel konsequent angehen und durchziehen. Erfurt hat einen anderen Stil als Békéscsaba, spielen deutlich schneller. Ich glaube wir waren heute spritziger als am Mittwoch. Man hat gemerkt, dass wir heiß waren auf dieses Spiel. Da auch Gratulation an die Zuschauer – volle Halle, überragende Stimmung, das hat uns echt noch einmal gepusht, ans Maximum zu gehen, egal, was manchmal der Punktestand gesagt hat. Wir haben heute angefangen, Spaß am Spiel zu haben“, freut sich Koslowski.
Ein anfängliches 1:3 drehte der SSC im letzten Satz umgehend in ein 5:3. Dabei avancierte Anne Hölzig zur Topscorerin und zog mit Indy Baijens gleich (10 Punkte). Mit 8:5 ging es in die erste technische Auszeit, etwas deutlicher als noch in den Sätzen zuvor. Im Anschluss teilten sich beide Mannschaften gleichmäßig die Punkte und lieferten den 1683 Zuschauern in der Palmberg Arena ein tolles Spiel. Schwerin erhöhte vor dem letzten Drittel auf 16:11. Danach war der SSC nicht mehr zu stoppen, baute seine Führung weiter aus. Erfurt konnte dem nichts mehr entscheidend entgegenbringen, sodass die ersten drei Punkte der Rückrunde nach dem 25:15 nach Mecklenburg-Vorpommern wanderten. Dabei stach vor allem Schwerins mannschaftliche Geschlossenheit im Angriff hervor. Ruddins, Hölzig, White, Baijens und Yüzgenc bewegten sich punktetechnisch heute jeweils zwischen 8 und 11 Punkten. MVP wurde Pia Kästner, die alle fünf gleichmäßig perfekt in Szene setzen konnte.
„Wir haben gut aufgeschlagen und stabil angenommen gegen eine Mannschaft, die gut aufgeschlagen hat. Unser Angriff liegt bei 50 %, über 70 % nach guter Annahme, da gibt es erstmal nicht viel zu meckern. Ich glaube wir hatten 1-2 Phasen, wo wir noch ein bisschen konsequenter in Block und Abwehr sein könnten. Erfurt hat gut gespielt, viel Speed im Angriff gehabt und gut Druck gemacht. Ich bin zufrieden heute, wir haben konsequent durchgespielt. Block und Angriff sind im Satzverlauf immer besser geworden“, resümiert Koslowski nach der Partie.