Nach dem siegreichen Hinrundenabschluss stand für den SSC Palmberg Schwerin die erste englische Woche im neuen Jahr an. Gegner war der ungarische Vertreter Swietelsky-Békéscsabai, der die erste Runde souverän mit zwei Siegen überstand. Die Ungarn hatten ihr letztes Pflichtspiel vor Weihnachten, dementsprechend wartete eine kleine Überraschung auf den SSC.
Koslowski rotierte auf mehreren Positionen im Vergleich zum Sieg gegen Neuwied, brachte Lindsey Ruddins, Jazmine White und Tutku Yüzgenc. Die Partie gestaltete sich zu Beginn sehr eng. Békéscsabai erzielte ein paar glückliche Punkte, Schwerin zeigte leichte Unsicherheiten im Block und bei Absprachen in der Annahme. Die Gäste konnten knapp mit 8:7 in Führung gehen. Zwei technische Fehler drehten die Partie zugunsten der Gelb-Blauen. Der Bundesligadritte agierte in dieser Phase cleverer, sah die Lücken in der Verteidigung des Gegners und auch der Block erzielte die ersten Punkte. Das bedeutete die 16:14 Führung. Indy Baijens punktete fast wie am Fließband, ob über die Mitte oder mit einem Einbeiner über außen. Das Team um Ex-Bundesligaspielerin Marta Drpa ließ sich zu sehr beeindrucken und wies nun eine höhere Fehlerquote auf, schlug einige Schmetterbälle ins Aus. Schwerin zog nach sieben Punkten in Folge auf 22:14 davon. Békéscsabai erwischte zwar noch einmal ein kleines Hoch mit vier Punkten in Serie, jedoch war an dem Spielstand nichts mehr zu drehen. Schwerin gewann nach einer Finte von Yüzgenc Satz eins mit 25:20.
Satz zwei beginnt mit starken Abwehraktionen von Lindsey Ruddins, die im Hinterfeld bereits im ersten Durchgang einige Bälle des Gegners abfing. Dann gingen die Blockouts hin und her. Schwerin verschenkte Punkte im eigenen Angriff, Békéscsabai wurde stärker, überwand sogar einen Dreierblock und ging mit 8:6 in Führung. Vor allem die Außen um Vasileva und Aktas überzeugten. Koslowski wechselte Anne Hölzig für Ruddins ein und nahm eine Auszeit, die wirkte. Seine Schützlinge starteten eine Serie und glichen zum 12:12 aus. Immer wieder war es Yüzgenc, die über die Diagonalposition den SSC punktetechnisch im Gleichschritt mit den Ungarinnen bewegte – 19:19 stand es vor der finalen Phase. Békéscsabai ging in Führung, doch Anne Hölzig sorgte zweimal für den Ausgleich und wehrte mit ihrem Team den Satzball ab. Ein Ass von White brachte die Fans zum Toben. Die Gäste entschärften wiederum den Schweriner Satzball. Yüzgenc erspielte den nächsten, den der SSC-Block nutzte – 27:25 und 2:0.
„Wir wussten, dass sie gut Volleyball spielen, große Spielerinnen, eine gute Organisation haben und sehr erfahren sind. Ich bin sehr glücklich mit mein Team, besonders damit, dass wir die Crunchtime im zweiten Satz für uns entscheiden konnten. Im richtigen Moment hatten wir die ein bis zwei richtigen Aktionen auf unserer Seite“, sagt Felix Koslowski erfreut über den knappen Satzgewinn.
Der SSC nahm die Euphorie aus dem zweiten Satz mit in den dritten, ging gleich mit 5:2 in Führung. Das Team von Tóth Gabor blieb dran, erkämpfte sich den 6:6 Ausgleich. Doch nicht nur die Spielerinnen beider Mannschaften kämpften um jeden Ball. Auch die Trainer duellierten sich oft und nutzten gerne in dieser Partie die Gelegenheit, den Videobeweis heranzuziehen. Nach einer kurzen spielstarken Phase der Gäste drehte der SSC wieder auf, blockte Drpa und co. und wechselte erfolgreich zwischen humorlosen Schmetterbällen und gefühlvollen Bällen mit Auge. Mit 16:13 ging es in die zweite Auszeit der Ungarn. Das Team von Felix Koslowski schaffte es, mit Punkten über die Mittelblockerinnen, konstant den Abstand aufrechtzuerhalten. Anna Pogany ahnte zudem viele kurze Bälle auf die Angriffslinie. Indy Baijens sorgte erneut mit einem Einbeiner für den 25:22 Satzgewinn. Mit einem 3:0 im Rücken geht es in einer Woche ins Rückspiel bei Békéscsabai.
„Sie haben sehr stark gekämpft mit einer klasse Abwehr. Wir hatten tolle Rallyes und wurden gut unter Druck gesetzt bei den Angaben. Sie haben uns das Leben schwer gemacht, sodass wir alles aus uns herausholen mussten, um das Spiel heute zu Hause gewinnen zu können“, resümiert Schwerins Coach.
„Es war sehr aufregend!“, sagt Mittelblockerin Jazmine White, „Wir waren teilweise glücklich und sind gut durch die Phase mit den wichtigen Punkten gekommen. Der Gegner hatte einen starken Angriff, gute Aufschläge und hat oftmals unsere Bälle noch berühren können. Wir haben gut darin getan, geduldig zu bleiben, mit ihnen zu konkurrieren und am Ende uns noch einmal zu pushen, um die letzten Punkte zu erspielen, als wir sie brauchten.“