Nach dem 3:0 Hinspielsieg verschaffte sich der SSC Palmberg Schwerin eine optimale Ausgangslage für das Rückspiel. Doch Felix Koslowski wusste, dass Schwerin im Rückspiel ein anderes Lajkovac erwarten würde. Nach einem packenden Fight über knapp zwei Stunden zieht der SSC trotz 2:3 Niederlage in die nächste Runde ein.
Felix Koslowski schickte nahezu dieselbe Startaufstellung wie im Hinspiel ins Rennen. Einzig Tutku Yüzgenc startete für Frauke Neuhaus. Lajkovac konnte wieder auf seine kubanische Diagonalangreiferin setzen, die aufgrund eines fehlenden Visums im Hinspiel nicht mit nach Schwerin durfte. Die Serbinnen zeigten von Anfang an, dass sie das Ticket für die nächste Runde noch nicht aufgegeben hatten und gingen nach einem Schlagabtausch mit 8:6 in Führung, die sie im Anschluss noch ausbauen konnten auf 16:8. Lajkovac wies deutlich mehr Durchschlagskraft auf als noch im Hinspiel. Die Angaben bereiteten den Deutschen gehörige Probleme. Zahlreiche Annahmen konnten nicht zu Pia Kästner gebracht werden, um Gegenangriffe herauszuspielen. Somit gewannen die Serbinnen den ersten Satz deutlich mit 25:13.
Koslowski brachte im zweiten Satz Jazmine White, doch Lajkovac machte genau dort weiter, wo sie im ersten Satz aufgehört hatten. Vor allem die kraftvollen Topspinaufschläge brachten wertvolle Punkte. Beim 2:6 nahm Schwerin seine erste Auszeit, um das Heimteam aus dem Rhythmus zu bringen, doch die Angriffe des SSC wurden stetig abgewehrt. Dabei spielte auch der Block von Lajkovac eine gewichtige Rolle. Koslowski unterbrach beim Stand von 5:11 erneut, redete emotional auf sein Team ein, denn zwei Sätze würden ausreichen, um in die nächste Runde einzuziehen. Seine Ansprache zeigte Wirkung, Schwerin verkürzte auf 8:11. Lajkovac setzte jetzt einige risikoreiche Aufschläge ins Netz. Dem SSC gelang noch keine Serie, um den Ausgleich zu erzielen, allerdings agierte der Deutsche Rekordmeister deutlich konzentrierter und variabler im Angriff. Auch die Defensive stand etwas stabiler und die Annahme konnte einige Schmetterbälle entschärfen. Schwerin kam auf 14:15 heran. Ein Schlag ins Aus bedeutete den Ausgleich beim 18:18, der SSC ging sogar mit 20:19 erstmals in Führung. Lajkovac glich zwar jede Führung aus, ein Topspinaufschlag ins Aus bedeutete aber Satzball für Schwerin, den Indy Baijens per Block verwertete.
Schwerin nahm den Flow aus dem zweiten Satz mit in den dritten und konnte gleich eine Zweipunkteführung verwalten bis zum 8:6. Lajkovac ließ sich nicht abschütteln und schaltete einen Gang hoch und drehte den Spielstand. Beim SSC schlichen sich kleine Fehler ein, das Heimteam zog auf 13:9 davon. Der Außenangriff war in dieser Phase brandgefährlich. Doch die Schützlinge von Koslowski kamen erneut heran, der Block hielt sein Team im Spiel. Ein Aufschlagass von Indy Baijens brachte den Ausgleich zum 18:18. Lajkovac-Coach Kovacevic nahm eine Auszeit. Daraufhin ging sein Team mit zwei Punkten in Führung. Schwerins Annahme konnte die gefährlichen Schmetterbälle in der Endphase des dritten Satzes nicht abwehren. Lajkovac ging auch bei den Aufschlägen volles Risiko. Dieses machte sich bezahlt – ein Ass brachte das 25:22, 2:1 nun für die Serbinnen.
Der vierte Satz war zu Beginn das Pendant des dritten. Schwerin, wieder griffiger und cleverer im Angriff, erspielte sich zur ersten Auszeit von Lajkovac eine 9:5-Führung. Doch das Team von Kovacevic stellte nun den Block richtig. Zudem gingen sowohl wenige Aufschläge als auch Schmetterbälle Schwerins ins Netz. Lajkovac übernahm wieder die Führung. Zwei erfolgreiche Angriffe aus der Mitte von White und Baijens sorgten für den erneuten Ausgleich. Zwei Topspinasse von Aleksandra Uzelac ließen den serbischen Tabellenzweiten eine kleine Serie starten. Schwerin agierte nicht konsequent genug, zwei Blöcke und ein Angriff über außen gingen ins Aus, 16:20 stand es nun. Der SSC schaffte es, heranzukommen, Jazmine White sorgte für den 23:23 Ausgleich. Lina Alsmeier setzte die folgende Angabe ins Netz, Indy Baijens, mit 19 Punkten heute beste Scorerin, konnte aber zwei Satzbälle der Heimmannschaft wettmachen. Nachdem Lina Alsmeier den Ball erfolgreich zum 28:26 verwertete, rannte Felix Koslowski vor Freude aufs Feld. Denn Schwerin war durch den 2:2 Ausgleich nun ins Achtelfinale eingezogen.
Im letzten Satz durfte Pia Fernau auf der Zuspielposition ran und wertvolle Spielpraxis auf internationaler Ebene sammeln. Trotz des Ausscheidens wollte Lajkovac vor heimischem Publikum gewinnen, ging mit 7:3 in Führung. Schwerin konnte nun befreit agieren, verkürzte durch Hölzig und Neuhaus auf zwei Punkte. Doch Lajkovac zog noch einmal auf 12:7 davon. Ruddins und White verkürzten noch einmal, aber nicht mehr entscheidend. Eine Finte von Ex-Nationalspielerin Antonijevic brachte das 15:9 und das 3:2 für Lajkovac. Dennoch reicht dieses Ergebnis Schwerin für den Einzug in die nächste Runde des CEV Volleyball Cups, wo im Januar der Ungarische Vertreter Swietelsky Békéscsabai wartet.