Nach der 3:1 Auswärtsniederlage beim Allianz MTV Stuttgart wollte der SSC Palmberg Schwerin zu Hause das Entscheidungsspiel erzwingen. Das Heimteam hielt wie im ersten Halbfinale gut mit, verlor jedoch die ersten zwei Sätze. Nach dem Anschluss im dritten Satz schöpfte das Team von Felix Koslowski noch einmal Hoffnung: „Bis kurz vor Schluss habe ich noch an das Erreichen des Entscheidungsspiels geglaubt. Wir wollten unseren Fans unbedingt noch einen Heimsieg schenken“, sagt der Trainer des SSC. Doch auch in dieser Partie erwiesen sich die Stuttgarterinnen als zu stark, die nun nach einem 1:3 Auswärtssieg ins Finale der Play Offs einziehen. Der SSC erreicht in dieser Saison die Bronzemedaille und wird von den Fans zum Saisonabschluss noch einmal bejubelt.
Das zweite Match des Halbfinals beginnt mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen, beide Teams punkten abwechselnd bis zum Stand von 4:4. Der SSC Palmberg Schwerin beginnt fokussiert und mit großem Kampfgeist, sodass die Gäste aus Stuttgart zunächst nicht mehr als zwei Punkte Abstand aufbauen können. Doch aufgrund von Aufschlagfehlern kann das Heimteam nicht in Führung gehen und eine Serie starten. Ein starker Block von Indy Baijens sowie die Schmetterbälle von Samedy und Ruddins halten die Schwerinerinnen nah am Gegner dran, doch Simone Lee, MVP Krystal Rivers und Maria Segura Palleres erweisen sich auf der anderen Seite wie im ersten Halbfinale als Punktegaranten und erhalten die Führung aufrecht. Beim Spielstand von 12:16 nimmt SSC-Coach Felix Koslowski die erste Auszeit für sein Team. Doch auch nach dieser Pause kann Stuttgart den Vorsprung halten, sodass beim 15:20 die zweite Auszeit auf Seiten der Schweriner genutzt wird. Zum Satzende werden Frauke Neuhaus und Lea Ambrosius eingewechselt, welche jedoch nicht mehr die Wende herbeiführen können. Satz 1 geht mit 18:25 an Allianz MTV Stuttgart.
In Satz 2 gehen die Schwerinerinnen erstmalig in Führung. Zwei Netzfehler der Stuttgarterinnen und eine Finte von SSC-Zuspielerin Denise Imoudu bescheren eine 5:3 Führung, die nicht lange aufrecht erhalten werden kann. Erneut verhindern Unsicherheiten im Aufschlag, dass Schwerin Abstand zu den Stuttgartern aufbauen kann. Doch die Gäste wirken nun nicht mehr so souverän wie in Satz 1. Das merken auch die Fans und peitschen ihre Heimmannschaft lautstark nach vorne. Zur ersten taktischen Auszeit steht es 8:8. Keine der Mannschaften schafft es, sich abzusetzen. Starke Schmetterbälle auf beiden Seiten bewahren das Unentschieden bis zum 11:11. Nach drei Stuttgarter Punkten in Serie nimmt Koslowski die zweite Auszeit des Satzes und redet motivierend auf sein Team ein. Doch die Stuttgarterinnen nutzen die kurze Schwächephase Schwerins gnadenlos aus und ziehen auf 11:17 davon. Anne Hölzig kommt für Lindsey Ruddins ins Spiel und braucht nicht lange für ihren ersten Punkt. Trainer Felix Koslowski bringt mit Zuspielerin Femke Stoltenborg und Diagonalspielerin Stephanie Samedy zwei weitere Impulse, doch Stuttgart schafft es mit cleveren und fast fehlerfreien Angriffen sowie starken Blocks einen komfortablen Vorsprung zum 14:21 aufzubauen. SSC Palmberg Schwerin kämpft sich noch einmal heran, sodass MTV-Trainer Tore Aleksandersen beim Spielstand von 17:23 seine allererste Auszeit nimmt und kurz darauf beim 20:24 die zweite. Das Heimteam wehrt mehrere Satzbälle ab, doch die Gäste verwehrten den fehlenden Punkt zum 20:25 Satzgewinn.
Der SSC kommt mit jedem Satz immer besser in die Partie und beginnt Durchgang 3 sehr gut mit einer 3:0-Führung, welche bis zur ersten Stuttgarter Auszeit beim 11:7 durch starke Angriffe über Außen aufrecht erhalten werden kann. Nachdem beide Teams zunächst konstant punkten, erreicht Stuttgart erstmalig den Ausgleich zum 15:15 und geht kurz darauf in Führung. Stoltenborg und Neuhaus kommen ins Spiel, die prompt für den Ausgleich und die erneute Führung sorgen. Beide Teams schenken sich nichts. Beim Spielstand von 19:19 kommen Samedy und Imoudu wieder in die Partie. Mit zwei Assen besorgt Alsmeier die 22:19 Führung und bringt die Palmberg-Arena zum Beben. Beim 23:22 nimmt Koslowski noch einmal eine Auszeit und stimmt seine Schwerinerinnen erfolgreich auf das Satzfinale ein. Lindsey Ruddins rettet den knappen Vorsprung und Schwerin erreicht nach einem 25:22 den Anschluss zum 1:2.
Satz 4 weist Parallelen zum 1. Halbfinale auf. Nach einem starken Schweriner Satzgewinn in Durchgang 3 gehen die Stuttgarterinnen sofort mit 2:5 in Führung. Koslowski greift mit seiner taktischen Auszeit früh in die Partie ein, um den Stuttgarter Rhythmus zu durchbrechen. Seine Schwerinerinnen bleiben vor allem durch die erfolgreichen Außenangriffe von Ruddins, die heute 20 Punkte beigesteuert hat und sich später die MVP-Silbermedaille sichert, nah am Ausgleich mit 9:10. Doch das Team von Tore Aleksandersen schafft es stetig, den knappen Vorsprung zu bewahren und erhöht alsbald gar auf 15:21. Symone Speech kommt ins Spiel, doch der SSC schafft es nicht, den Rückstand zu verkürzen. Stuttgart spielt Satz 4 mit 17:25 souverän zu Ende und zieht mit dem 1:3 Auswärtssieg ins Finale der diesjährigen Play Offs ein.