Mit einer 3:1 Niederlage beim Tabellenführer der Hauptrunde startet der SSC Palmberg Schwerin in die Halbfinalserie der Play-Offs und muss nun im Heimspiel am kommenden Dienstag ein drittes Entscheidungsspiel erzwingen, um die Chancen auf den Einzug ins Finale zu wahren. Nach zwei deutlichen Sätzen für die Schwaben entwickelte sich in Durchgang drei ein echter Volleyball-Krimi, der den Mecklenburgerinnen Hoffnung machen kann. Durchgang vier jedoch wies das Team von Felix Koslowski deutlich in die Schranken und am Ende triumphiert Stuttgart in diesem ersten Duell verdient.
Das Heimteam in blau startet druckvoll in dieses erste Play-Off Halbfinale und geht schnell mit 7:3 in Führung, angefeuert von zahlreichen Fans an diesem Ostersamstag. Im ersten Satz finden die Schwerinerinnen noch kein Mittel gegen den Stuttgarter Angriff, besonders Krystal Rivers punktet nahezu ungebremst und im ersten Durchgang insgesamt 10-mal, während der Schweriner Angriff insgesamt dreifach im Stuttgarter Block landet. Die Gastgeberinnen können so schnell auf einen 6-Punkte Vorsprung davonziehen und das Schweriner Trainerteam nimmt bei 14:8 bereits die zweite Auszeit. Es entwickelt sich ein Duell der beiden Diagonalspielerinnen, die auf beiden Seiten die meisten Zuspiele erhalten und konsequent punkten. Bei einer 23:17 Führung für Stuttgart gelingt Lina Alsmeier der erste Punkt und auch Lindsey Ruddins und Schwerins Mittelblockerinnen kommen in diesem Satz noch wenig zum Erfolg. Mit 7 Zählern Vorsprung gelingt Stuttgart der erste Satzgewinn in diesem Aufeinandertreffen, doch die Damen aus Schwerin haben sich bereits im Viertelfinale mehrfach nach einem Rückschlag zurückgekämpft und werden alles daransetzen, im zweiten Durchgang zurückzukommen.
Der zweite Satz startet erneut druckvoll und Stuttgarts Aufschlag setzt die Schweriner Annahme von Beginn an unter Druck. Beim Stand von 4:2 kommt Anne Hölzig für Lina Alsmeier ins Spiel und beim 7:5 gelingt dem SSC nach langem Ballwechsel der erste Blockpunkt der Partie, doch eine anschließende Aufschlagserie von Maria Segura bringt die Gastgeberinnen den nächsten Vorsprung. Der SSC läuft hinterher und bei Stuttgart kommt nun auch Symone Lee ins Rollen und scort in diesem Durchgang vermehrt. Wann immer die Gäste aus Schwerin etwas herankommen, erhöht Stuttgart den Druck entweder im Aufschlag oder im eigenen Angriff und kann den Vorsprung halten. Auch der Schweriner Doppelwechsel beim 18:12 kann keine Wende bringen. Mit 5 direkten Aufschlagpunkten in zwei Sätzen wird der Stuttgarter Druck auf die Gäste deutlich, die ihrerseits selbst versuchen druckvoll aufzuschlagen aber mit 9 Fehlern zu viel Risiko nehmen. Durchgang Nummer zwei geht mit 25:14 an die Mannschaft von Tore Aleksandersen und Schwerin steht mit dem Rücken zur Wand.
Durchgang drei startet mit zwei Punkten von Symone Speech und der SSC kann zum ersten Mal in der Partie eine kleine Führung aufbauen. Mit guter Annahme können die Gäste bei gegnerischem Aufschlag ihr Sideout durchbringen und Stuttgart etwas auf Distanz halten. Der Vorsprung schmilzt jedoch durch eigene Fehler im Aufschlag und Inkonsequenz im Angriff bei den Chancen, die Stuttgart den Gästen in dieser Phase des Spiels lässt und Stuttgart gleicht zum 11:11 aus. Dann gelingen dem SSC 4 Punkte in Serie mit Lindsey Ruddins am Aufschlag und Lina Alsmeier im Angriff, die immer besser ins Spiel findet. Stuttgart kann jedoch den Druck im Aufschlag erhöhen und nach langem Vorsprung der Gäste geht es mit 19:19 in die Crunchtime. Im Gleichschritt und mit jeweils erfolgreichem Sideout punkten beide Teams zum 27:27 und es ist endlich die spannende Partie auf Augenhöhe, die sich Fans beider Lager wünschen. Schwerin, den Satzball mehrfach vor der Brust, kann den Sack in diesem Durchgang nicht zu machen und Stuttgart gelingt das Break. Doch auch Stuttgart lässt beim 28:27 den Matchball liegen und es folgen Aufschlagfehler auf beiden Seiten. Dieser dramatische Satz findet sein Ende in einem Break der Schwerinerinnen und einem erfolgreichen Satzball beim Stand von 30:32.
Nach dem Satzerfolg und dem 2:1 Anschluss gehen die Gäste mit einem kompletten Fehlstart in Durchgang vier: Stuttgart kann mit 8:1 in Führung gehen und der SSC kommt aus seinen Rotationen nicht heraus. Den frühen Rückstand kann das Team von Felix Koslowski nicht mehr aufholen, auch wenn Frauke Neuhaus ab der Satzmitte mit guter Energie ihre Mannschaft immer wieder nach vorn pusht. Als die Gäste auf 18:13 herankommen, nimmt Stuttgart eine Auszeit und punktet im Anschluss über die beste Angreiferin des Abends, Krystal Rivers. Durchgang vier geht ungefährdet mit 25:17 an die Gastgeberinnen des ersten Halbfinals und dem SSC bleiben nun 2 Tage zur Analyse, bevor es am 19.04.2022 in der PAMBERG ARENA ins zweite Duell dieser Serie geht.