Eigentlich sollte der SSC Palmberg schon am 05.02.2022 auf die Unabhängigen vom USC Münster treffen, doch Corona machte – wie schon so oft in dieser Saison – dem Plan einen Strich durch die Rechnung. Knapp einen Monat später sollte es nun um wichtige Punkte in der Schlussphase der Hauptrunde gehen und die sicherte sich der Gastgeber aus Schwerin nach knapp 1 ½ Stunden mit 3:0. „Münster hatte heute nichts zu verlieren, das sah man in den ersten beiden Durchgängen. Ich freue mich, dass wir im zweiten Satz so gut zurückgekommen sind und dass wir Spielerinnen auf der Bank haben, die eine Partie drehen können, wenn es auf dem Feld gerade nicht läuft,“ resümiert Felix Koslowski das Spiel nach dem Abpfiff.
Die Nachholpartie in der Schweriner PALMBERG ARENA startet nach einer Schweigeminute als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine pünktlich und zunächst ausgeglichen. „Zuhause spielt Schwerin besonders stark. Da sind sie nur sehr schwer zu knacken“, sagte die einzige Trainerin in der Volleyball Bundesliga Lisa Thomsen über die heutige Auswärtsaufgabe der Unabhängigen. Zunächst war jedoch von Schweriner Überlegenheit nichts zu spüren und der USC agiert bis zum 8:8 auf Augenhöhe mit den Gastgebern. Dann gestaltet Denise Imoudu das Spiel zunehmend schneller und setzt Lindsey Ruddins im Pipeangriff sowie Lea Ambrosius im ersten Tempo ein, sodass man sich auf 12:8 absetzen kann. Als der SSC zwischenzeitlich auf 5 Punkte Vorsprung enteilt ist, schleichen sich kleine Fehler im Aufschlag und Angriff ein, die Münster wieder zum 17:15 heranbringen. Ein Ass von Lea Ambrosius beendet den ersten Durchgang mit 25:20 zur Freude der rund 630 Fans in der Halle.
Nach dem Seitenwechsel erwischen die Gäste aus Münster den besseren Start und gehen mit 0:3 in Führung, bevor das Heimteam das erste Mal jubeln darf. Münsters Hauptangreiferin Maria Schlegl tritt gewohnt angriffsstark auf und die Damen in grün kämpfen sich engagiert zur 12:14 Führung. Auch Barbara Wezorke macht den Schwerinerinnen, denen in Annahme und Abwehr zur Satzmitte einige Fehler unterlaufen, im schnellen 1. Tempo das Leben schwer. So kann sich der aktuelle Tabellenachte zur zweiten technischen Auszeit auf 13:16 absetzen. Dass die Gäste mutig aufschlagen wollen, kündigte Lisa Thomsen bereits vor der Partie an und ihre Schützlinge setzen diese Taktik besonders in diesem zweiten Durchgang in die Tat um und gehen mit 13:18 in Führung. Auf Schweriner Seite reagiert man mit der Einwechslung von Anne Hölzig für Lina Alsmeier, die zwar im Angriff überzeugt, aber in Aufschlag und Annahme bisher nicht den Sahnetag erwischt. Indy Baijens leitet mit einem Block gegen Zuspielerin Valkova und einem eigenen Angriff nach mutigem Zuspiel von der eingewechselten Femke Stoltenborg die Kehrtwende ein. Auch die neu ins Spiel gekommene Frauke Neuhaus punktet eindrucksvoll und so kann der SSC den 5-Punkte-Abstand egalisieren. Ein spannendes Satzende entwickelt sich, als Anne Hölzig mit Auge und Gefühl erneut ausgleicht, dieses Mal zum 22:22. Femke Stoltenborg verteilt die Bälle in den wichtigen Situationen clever und der SSC gewinnt knapp mit 25:23 auch Durchgang 2.
Mit einem Block von Anne Hölzig beginnt der dritte Satz und ist zunächst geprägt von spektakulären Abwehraktionen und langen Ballwechseln. Diese gehen meistens an den Favoriten der Partie, bei dem am heutigen Abend Youngster Patricia Nestler in Annahme und Abwehr einen guten Job macht. Im Angriff ist es Neuzugang Stephanie Samedy, die mit insgesamt 13 Zählern einen großen Beitrag leistet. Waren die Sätze 1 und 2 noch hart umkämpft, kann das Team aus Münster in diesem Durchgang nicht mehr an die Leistungen der Anfangsphase anknüpfen. So liegt der SSC mit 15:9 souverän in Führung, als Lisa Thomsen nochmal eine taktische Auszeit nimmt. Bei komfortablem Vorsprung erhält auch das SSC-Nachwuchstalent Leandra Negri beim Stand von 20:10 Einsatzzeit und feiert ihren Einstand mit einem Blockpunkt gegen Maria Schlegl. Auch im Aufschlag macht die 16-Jährige eine gute Figur und feiert mit ihren Mannschaftskolleginnen den ungefährdeten 25:14 Satzerfolg und 3 wichtige Punkte im Kampf um eine gute Play-Off Platzierung. Die MVP Medaillien sichern sich an diesem Abend zwei Mittelblockerinnen mit Barbara Wezorke und Indy Baijens.