Ein souveräner Auftakt im CEV-Europapokal gelingt dem SSC Palmberg Schwerin am Mittwochabend: mit 3:1 sichern sich die Volleyballerinnen 3 wichtige Punkte und verschaffen sich eine hervorragende Ausgangslage für das Rückspiel im französischen Nantes. „Wir glänzen im ersten Satz, das Spiel macht richtig Spaß, wir schlagen gut auf, das hatten wir uns vorgenommen. Dann verlieren wir in Durchgang zwei ein wenig den Faden und kämpfen uns dann aber bravourös zurück ins Spiel,“ resümiert SSC-Coach Felix Koslowski nach der Partie gegen den aktuellen Tabellenvierten der französischen Liga.

Nach ausgeglichenem Start und anfänglicher Nervosität im Aufschlag kann sich der SSC beim Stand von 9:5 das erste Mal absetzen. Angefeuert von rund 1000 Fans, spielen sich die Gastgeberinnen in einen Rausch, jeder Spielzug gelingt und die französischen Gäste kommen im Angriff nicht zum Zug. Die Damen von Felix Koslowski sind taktisch einwandfrei eingestellt, spielen eine überragende Block-Abwehr und bleiben im eigenen Angriffsspiel variabel und mutig. Die PALMBERG ARENA steht Kopf, als Indy Baijens bei einem knallharten Angriff der Französinnen goldrichtig steht und den Ball ins gegnerische Hinterfeld abwehrt. Der SSC brennt ein Angriffsfeuerwerk ab, allein Lindsey Ruddins punktet 7-mal. Somit ist der erste Durchgang bereits 18 Minuten nach Anpfiff vorbei und der SSC feiert den 25:10 Satzgewinn.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs mutet ein ausgeglicheneres Spiel an, als es in Satz eins den Anschein hatte. Die Gäste aus Nantes, allen voran Tessa Grubbs finden nun im Angriff bessere Lösungen und Zuspielerin Tashiro kann ihre Angreiferinnen gut in Szene setzen. Doch der SSC bleibt durch starke Blocks von Lea Ambrosius und eine Aufschlagserie von Denise Imoudu am Ball. Erneut ist es ein Block, dieses Mal von Lina Alsmeier, der die erste 3-Punkte Führung zum 14:11 für die Damen in gelb ermöglicht. Eine Aufschlagserie von Tessa Grubbs bringt die Gäste wiederum wieder heran und der Satz bleibt hart umkämpft. Die Abwehr der Gäste hat sich zunehmend auf die Schweriner Angriffe eingestellt und das Team von Cyril Ong will sich in diesem Durchgang nicht so schnell geschlagen geben. Beim Stand von 20:19 für die Schweriner nimmt Felix Koslowski seine erste Auszeit in dieser Partie und stellt sein Team auf die Crunchtime ein. Die Gäste aus dem Westen Frankreichs bleiben durch schwer zu kontrollierende Aufschläge jedoch gefährlich und können diesen Durchgang durch einen Block der Finnin Kokkonen mit 25:22 für sich entscheiden.

Nach dem Blitzstart im ersten Satz ist das Match nun die erwartete Partie auf Augenhöhe und die Gäste können mit 10:7 in Führung gehen. Der SSC-Block, der im ersten Satz so hervorragend funktionierte, wird nun bewusst angeschlagen, ist einen Tick zu spät oder die Abwehr nicht ganz am rechten Fleck und die junge Finnin Kokkonen glänzt auf Seiten der Gäste im Angriff. Mit mutigen Zuspielen von Denise Imoudu wie einem 2-Meter Schuss auf Indy Baijens oder Pipe auf Lindsey Ruddins, kommt der SSC wieder heran. Beim Stand von 16:16 kommt die in Münster noch angeschlagene Frauke Neuhaus für Kertu Laak aufs Feld, sicherlich auch, um die Dauerbrenner Lina Alsmeier und Lindsey Ruddins ein wenig zu entlasten. Ausgerechnet der routinierten japanischen Zuspielerin Tashiro unterläuft beim Stand von 22:21 für die Gäste ein Zuspielfehler, sodass der SSC ausgleicht. Voller Spannung gestalten sich die letzten Minuten des dritten Durchgangs, in denen sich der SSC 4 Satzbälle erspielt. Auch wenn es viele Versuche im Angriff braucht, belohnen sich die Gastgeberinnen am Ende mit einem 27:25 Satzerfolg.

Die ersten Punkte im europäischen Wettbewerb hat sich der SSC mit dem Gewinn des 3. Satzes gesichert, ob es allerdings 2 oder gar 3 Zähler werden, entscheidet sich im nächsten Durchgang. Beflügelt vom dramatischen Satzgewinn startet das Team von Felix Koslowski selbstbewusst in diesen Satz und kann sich schnell eine Führung erspielen. Konzentriert spielen die Gastgeberinnen jeden Ball zu Ende und gehen mit 17:8 in Führung. Bei den Gästen aus Nantes scheint der Kampfeswillen gebrochen, auch wenn sie durch druckvolle Aufschläge von Jaelyn Keene etwas herankommen. Mit starkem Block und der besseren Konstanz holen sich die Gastgeberinnen souverän den vierten Durchgang und ließen nur 14 Punkte des VB Nantes zu. Somit können die Damen um Kapitänin Femke Stoltenborg mit breiter Brust nach Frankreich reisen, vorher steht allerdings am Samstag die Bundesliga Partie gegen Aufsteiger Neuwied im Terminkalender.

„Das hat heute richtig Spaß gemacht und bin stolz, wie wir uns nach dem schwierigen zweiten Satz zurückgekämpft haben. Wir haben in dieser Woche unglaublich hart trainiert und es ist toll, wenn man sich am Ende dafür belohnen kann. Nantes wird sicherlich in eigener Halle mit den Fans im Rücken ein anderer Gegner sein, als heute,“ blickt Lina Alsmeier auf das anstehende Rückspiel am kommenden Dienstag.