Nach dem enttäuschenden Ausscheiden im Pokal am vergangenen Samstag, liegt der Fokus des SSC Palmberg Schwerin nun ganz auf der Volleyball Bundesliga und dem europäischen Wettbewerb. Mit einem enorm wichtigen 3:1 Erfolg gegen den USC Münster konnte das Team von Felix Koslowski heute den dritten Bundesligasieg in Folge feiern und tritt mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise an. „Nach dieser emotional schwierigen Woche ist der Sieg heute Balsam für die Seele. Ich bin stolz auf die Mannschaft, vor allem dass sie immer daran geglaubt haben, heute gewinnen zu können. Toll war auch die Unterstützung unserer Fans, die uns, wie schon in Wiesbaden, ein bisschen Heimspiel Atmosphäre verschafft haben,“ resümiert der SSC-Coach nach dem Spiel.

Die Partie des Tabellensiebten gegen den Neunten startet zunächst ausgeglichen. Nach einer Trainingsverletzung von Frauke Neuhaus steht Estin Kertu Laak im Aufgebot der Gäste aus Schwerin und macht von Beginn an Druck im Aufschlag. Der Aufschlag sollte ein wichtiges Mittel bleiben: Lea Ambrosius bringt den SSC zur bis dahin ausgeglichenen Satzmitte mit einer Aufschlagserie auf Erfolgskurs. Erst nach 6 Aufschlägen gelingt den Gästen ein Sideout, bevor Kertu Laak in der folgenden Rotation mit 3 druckvollen Aufschlägen erneut keinen Münsteraner Spielaufbau zulässt. Ohne Annahme kein Angriff, das muss das Team von Lisa Thomsen in Durchgang eins erleben, und der SSC kann sich problemlos absetzen und den Satz ungefährdet mit 25:12 für sich entscheiden.

Die 1:0-Führung der Gäste im Rücken, geht der USC mutig in Durchgang zwei und findet mit einem Blitzstart von Barbara Wezorke am Aufschlag ein gutes Mittel, um die Schweriner Annahme gehörig unter Druck zu setzen. Den früh erarbeiteten Vorsprung geben die Unabhängigen im Satzverlauf nicht mehr her. Zu viele Fehler schleichen sich in die Annahme des SSC, die eingewechselte Elena Kömmling kommt über Außen zu ihren ersten Punkten und der USC setzt sich auf 8:5 ab. Auch Iris Scholten kommt in diesem Satz besser zum Zug und avanciert neben Maria Schlegel zur fleißigsten Punktesammlerin der Gastgeberinnen. Der Münsteraner Aufschlag ist platziert, meist kurz hinterm Netz und bringt den SSC ins Wanken, sodass Coach Koslowski zum Time Out beim Stand von 13:9 gezwungen ist. Der Rückstand des verschlafenen Starts ist jedoch nicht mehr aufzuholen, es häufen sich kleine Abstimmungsfehler und dem SSC gelingt kein Zugriff in Block und Abwehr. Die Gastgeberinnen gewinnen den Durchgang mit 25:20 und gleichen, angefeuert von einer voll besetzten Halle am Berg Fidel, zum 1:1 aus.

Ein völlig anderes Bild zeigt sich in Satz 3: der SSC steckt den Satzverlust ruhig weg und kommt gut in diesen Durchgang, lässt sich zu keinem Zeitpunkt aus dem Konzept bringen und geht früh in Führung. Druckvolle Aufschläge ärgern die Annahme der Münsteranerinnen und sie selbst sind im Aufschlag weniger effizient als im Satz davor. Das erlaubt den Gästen aus Schwerin ein variables Spiel über alle Angriffspositionen, auch wenn die Hauptlast auf den Außenangreiferinnen, heute Lindsey Ruddins und Lina Alsmeier liegt. Der SSC kann sich zeitweise mit mehr als 10 Punkten absetzen und dem Team von Trainerin Lisa Thomsen unterlaufen viele Eigenfehler. Ungefährdet bringt der Rekordmeister diesen Durchgang mit 25:17 nachhause und startet unverändert in Satz Nummer 4.

Der vierte Durchgang startet wie eine Blaupause des zweiten Durchgangs und Münster kann sich schnell auf 6:3 absetzen. Doch Felix Koslowski reagiert sofort und findet in der Auszeit die richtigen Worte. Die Damen aus Schwerin gleichen zum 6:6 aus und können sich ab diesem Monet absetzen. Blockstark, aggressiv, variable im Zuspiel und mit breiter Brust erkämpfen sich die Gäste Punkt für Punkt, während Münster zunehmend unsicher wird und den Anschluss verliert. Mit einem komfortablen 9 Punkte-Vorsprung gewinnen die Schwerinerinnen 25:16 und fahren wichtige Punkte bei diesem Auswärtsspiel ein. Indy Baijens sichert sich ihre erste goldene MVP Medaille in der Volleyball Bundesliga, freut sich aber in erster Line über den Mannschaftserfolg: „Wir haben in dieser Woche besonders hart an uns gearbeitet und es ist schön zu sehen, dass sich dieser Einsatz auszahlt. Der Sieg heute war sehr wichtig für uns und wir haben um jeden Punkt gekämpft. Ein großes Dankeschön geht auch an unsere Fans, die uns auswärts immer begleiten,“ lobt die junge Holländerin die Unterstützung der gelben Wand.