„Nach so einer langen Pause, fühlt es sich an wie ein Neustart,“ so Felix Koslowski vor der Partie gegen NawaRo Straubing am Samstagabend. Während die Straubinger mit der breiten Brust der vier Siege aus den letzten 6 Partien nach Schwerin reisten, hieß es für die Mecklenburgerinnen in erster Linie das Gefühl für das Spiel wieder zu erlangen. Trotz der schwierigen Bedingungen und unterschiedlichen Voraussetzungen konnte sich das Team um Kapitänin Greta Szakmary am Ende deutlich mit 3:0 durchsetzen.
Im ersten Punktspiel nach 42 Tagen macht sich die lange Spielpause beim Gastgeber zu Beginn deutlich bemerkbar und NawaRo kommt anfangs besser ins Spiel. Mit druckvollen Aufschlägen von Norveel und Oiwoh geraten die Schwerinerinnen immer wieder in Rückstand und Straubing geht mit einem 2-Punkte-Vorsprung in die erste technische Auszeit. Während auf Straubinger Seite die Annahme passt und Zuspielerin Gryka die Bälle nach Belieben verteilen kann, läuft beim SSC noch nicht alles zusammen. Eine sehenswerte Rallye zum 10:12 Anschluss entscheidet Kapitänin Greta Szakmary zugunsten des SSC, während sich auf Seiten des Gegners Anne Hözig bei der Abwehraktion verletzt. Nachdem das Team von Benedikt Frank auf 17:20 davonzieht, reagiert SSC-Coach Felix Koslowski mit einer Auszeit und dem Doppelwechsel. Der SSC kommt heran, auch weil sich Annahme und Abwehr stabilisieren und die Mannschaft entschlossen kämpft. Das Glück des Tüchtigen zeigt sich, als man erstmals in diesem Satz durch einen Netzroller am Aufschlag von Denise Imoudu mit 23:22 in Führung gehen kann. Im Anschluss verwandelt die zuverlässige Greta Szakmary den nächsten Ball und versenkt zum 25:23 ebenfalls den Satzball im gegnerischen Feld – eine tolle kämpferische Leistung.
Straubing lässt sich nach dem Satzverlust trotz langer Führung nicht entmutigen und Durchgang zwei startet ausgeglichen. Auf Straubinger Seite ist nach dem Ausfall von Hölzig nach wie vor Ismaili auf dem Feld, beide Teams starten ansonsten mit der gleichen Aufstellung wie im 1. Satz. Die Mannschaften bringen ihr Sideout durch und so bleibt der Satz lange ausgeglichen, bis sich der SSC mit 3 Punkten in Serie zum 14:12 erstmals absetzen kann. Mit einem explosiven Pipe Angriff von Greta Szakmary geht es in die zweite technische Auszeit und der SSC kann den Vorsprung von 2 Punkten halten. Mit einer anschließenden Aufschlagserie und 4 Punkten in Folge setzt Hayley Spelman die Straubinger Annahme gehörig unter Druck und die wache Lina Alsmeier sowie Marie Schölzel stauben am Netz ab. Der Gastgeber kann diesen Vorsprung bis zum Satzende halten und entscheidet diesen 2. Durchgang deutlich mit 25:19 für sich.
In Satz drei findet Schwerin in einen guten Rhythmus und Zuspielerin Imoudu setzt alle ihre Angreiferinnen geschickt ein – sehr erfreulich, dass auch die genesene Marie Schölzel in immer mehr Angriffen zeigen kann, dass sie die lange Pause zur Regeneration nutzen konnte. Der SSC führt durch ein Ass von Youngster Lea Ambrosius zur Satzmitte mit 14:10. Libera Patricia Nestler, die nach krankheitsbedingtem Ausfall von Anna Pogany im Startaufgebot stand, macht ihr erstes Spiel über die volle Länge und zeigt mit einigen schönen Rettungstaten in der Abwehr ihr Können und gute Nerven, auch wenn sie unter Druck gesetzt wird. Straubing kann die durchgängige Führung des SSC in diesem Durchgang nie gefährden und auch die, mit insgesamt 11 Punkten, starke Norwegerin Kjersti Norveel kann die Niederlage nicht verhindern. Der SSC gewinnt Durchgang 3 souverän mit 25:18.
„Wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen wir in den vergangenen Wochen trainiert haben und wie lang diese Pause war, bin ich verdammt stolz auf die Leistung meiner Mannschaft heute.“ (Felix Koslowski)
„Ich habe schon gehofft, dass ich nach der Verletzung im Pokalhalbfinale schnell wieder spielen kann, aber dass es heute schon so gut zusammengepasst hat, freut mich riesig.“ (Marie Schölzel MVP)