Noch bevor das Spiel begann, dessen offizielle Ansetzung an diesem Abend VC Neuwied:SSC Palmberg Schwerin lautete, gab es ein kleines Highlight in der Schweriner PALMBERG ARENA: Der SSC-Fanclub der Gelben Wand übergab Vereinspräsidenten Johannes M. Wienecke und Geschäftsführer Christian Hüneburg ein manngroßes Plakat mit Glückwünschen zu 30 Jahren Bundesligazugehörigkeit, die der Verein in diesem Jahr feierte. Ein schöner Anlass, auch den Gästen und Bundesliganeulingen des VC Neuwied ein Bouquet in den Vereinsfarben zu überreichen, verbunden mit den Wünschen für ein langes Durchhaltevermögen im Oberhaus der Volleyball Bundesliga. Ein noch größeres Geschenk wollte der SSC dem Aufsteiger dann aber doch nicht machen und konnte sich sportlich mit 3:0 nach knapp 1 ½ Stunden und einem engen dritten Satz durchsetzen. „Uns war wichtig, in diesen 2 Spielen 6 Punkte zu holen und das haben wir geschafft. Es ist natürlich eine Herausforderung, 6 Sätze gegen den gleichen Gegner zu spielen, der sich von Montag zu heute deutlich gesteigert hat,“ zeigt sich Felix Koslowski nach dem Sieg glücklich.
Sportlich knüpfte die zweite Partie am Mittwochabend an das Duell vor zwei Tagen an. Der SSC startete erfolgreich mit einer kleinen Aufschlagserie von Kapitänin Femke Stoltenborg und ging schnell in Führung, doch durch kleine Fahrlässigkeiten am Netz kam Neuwied schnell zum Ausgleich. Die Gastgeberinnen besinnen sich aber sofort wieder und bauen durch ein variables Zuspiel und gute Block-Feldabwehr erneut einen Vorsprung aus und gehen zur Crunchtime mit 12:21 in Führung. Besonders Lina Alsmeier, am Montag mit wenig Einsatzzeit, dafür heute von Beginn an im Team, punktet über die Außen und verhilft den Schwerinerinnen mit 4 Zählern zum Satzgewinn von 15:25.
Auch in Durchgang zwei kann der SSC zunächst mit 5:8 in Führung gehen, doch durch einen aggressiven Block der Gäste und einige Aufschlagfehler auf der eigenen Seite, kommt Neuwied wieder auf 12:13 heran und ein leichter Spannungsabfall der Damen in gelb ist zu erkennen. Ein Doppelwechsel und die tapfer kämpfende Anna Pogany in der Abwehr bringen den Favoriten jedoch schnell wieder in die Spur und man kann die Gegner aus Rheinland-Pfalz auf Abstand halten. Nichtsdestotrotz bleibt auffällig, dass das Team von Dirk Groß seine Chance wittert und besonders über Außenangreiferin Slover und Mitte Anderson punktet, sobald der SSC auch nur etwas an Konzentration nachlässt. Trotzdem fahren die Mecklenburgerinnen mit 20:25 den nächsten Satz dieser getauschten Heimpartie ein und spielen am Ende ihre Erfahrung aus.
In Durchgang drei geht zum ersten Mal in dieser Partie der VC Neuwied in Führung, und zwar zur 1. technischen Timeout mit 8:4. Das freut zwar die 3 angereisten Neuwied Fans, die mutig in der ansonsten mit SSC-Anhängern gefüllten PALMBERG ARENA ein verhaltenes „Neuwied-Neuwied“ anstimmen, nicht jedoch den SSC-Coach Felix Koslowski. Dieser nutzt die Auszeit für eine deutliche Ansprache und bringt mit dem Doppelwechsel Denise Imoudu und Stephanie Samedy, die einen Rhythmuswechsel auslösen sollen. Neuwied stellt sich in dieser Phase clever an, Maike Henning nutzt den Schweriner Block um zu punkten und auch Teamkollegin Sarah Kamarah versteht es mit dem gegnerischen Block zu arbeiten. Beim Stand von 13:8 für die Deichstadtvolleys nimmt das Schweriner Trainerteam die Auszeit, doch auch im direkten Anschluss missglückt zuerst Lea Ambrosius und dann Lina Alsmeier ein Block, sodass die Gäste mit 7 Punkten in Führung gehen. Femke Stoltenborg und Frauke Neuhaus kommen wieder aufs Feld und letztere feiert 3 Punkte am Stück. Doch Neuwied, beflügelt vom Satzverlauf, drängt auf den Gewinn dieses Durchgangs und feiert einen Block von Maike Henning gegen Frauke Neuhaus schon fast wie den Satzgewinn. Mit 5 Punkten Rückstand geht es für den Rekordmeister in die Crunchtime, doch eine Aufschlagserie von Symone Speech und gute Arbeit am Netz bringen den SSC auf 20:19 heran. Neuwied kann sich dennoch nach starker Aufholjagd der Schwerinerinnen einen Satzball erarbeiten, den Frauke Neuhaus mit einem wuchtigen Angriff abzuwehren weiß. Beim stand von 25:24 kann es ihr Anne Hölzig gleichtun und schafft mit einem harten diagonalen Ball den Ausgleich. Es entwickelt sich ein hitziges Satzende und beide Teams kämpfen buchstäblich bis zum Umfallen, bis Lina Alsmeier die Fans in der PALMBERG ARENA mit dem 28:30 erlöst. Neuwied verpasst die Überraschung und das Team von Felix Koslowski bewahrt sich im letzten Moment die weiße Weste.