Zurück auf Null hieß es im Entscheidungsduell im Playoff-Halbfinale der Volleyball Bundesliga am Donnerstagnachmittag. Nach dem Auftaktsieg der Schwerinerinnen in eigener Halle konnte Stuttgart am Mittwoch ausgleichen und so kam es ohne große Pause keine 24 Stunden später zum 3. Spiel im Wohnzimmer der Stuttgarterinnen. Auch an diesem Tag hatte das junge Team von Felix Koslowski der Angriffspower der Stuttgarterinnen nur phasenweise etwas entgegenzusetzen und musste sich erneut mit 0:3 geschlagen geben.
Durchgang 1 des Entscheidungsspiels startet zwar ausgeglichen, doch Stuttgart hält den Druck im Aufschlag von Beginn an hoch. Gewohnt zuverlässig punkten dazu im Angriff Krystal Rivers und Michaela Mlejnkova, sodass die Gastgeber schnell mit 5 Punkten in Führung gehen. Eine starke Rallye von beiden Mannschaften kann der SSC für sich entscheiden und schließt zum 11:7 auf. Das Team von Tore Aleksandersen schlägt jedoch weiter druckvoll auf und ohne stabile Annahme kann der SSC sein Spiel nicht aufbauen, auch wenn Zuspielerin Imoudu tapfer um jeden Ball kämpft. Stuttgarts 7-Punkte Führung kann der deutsche Rekordmeister aus Schwerin auch durch einen Doppelwechsel zu Satzende nicht mehr verhindern und muss den ersten Durchgang mit 25:16 abgeben.
Es braucht eine deutliche Steigerung und den unbedingten Willen gegen den starken Kader der Stuttgarterinnen und den Superstar der Liga Krystal Rivers, um die folgenden Sätze enger zu gestalten. Die Gastgeberinnen bringen konsequent ihren Sideout durch, doch auch der SSC findet zunehmend die besseren Lösungen am Netz und so startet der zweite Durchgang ausgeglichen. Das junge Team von Felix Koslowski ist den Stuttgarterinnen auf den Fersen, doch eine Aufschlagserie von Maria Segura Palleres bringt die Gastgeberinnen mit 19:15 in Führung. Der SSC robbt sich mit viel Kraft und starken Abwehraktionen auf 21:20 heran, doch alle wichtigen Bälle gehen in den engen Phasen auf Rivers, die zum Ende des zweiten Satzes bereits auf 12 Punkte kommt. Mit 25:22 geht auch der zweite Durchgang an die Heimmannschaft.
Auch wenn die Gäste aus Schwerin in Durchgang 3 alle Kräfte mobilisieren, ist an diesem Tag kein Mittel gegen die starken Stuttgarterinnen zu finden. War der Satz bis zum 14:13 noch umkämpft, zerschießt eine Aufschlagserie von Michaela Mlejnkova zum 19:14 die Vorentscheidung. Dem Angriffsduo Rivers- Mlejnkova mit insgesamt 37 Punkten war heute nichts entgegenzusetzen und auch Satz 3 geht mit 25:20 an die Gastgeberinnen, die damit ins Finale gegen den Dresdner SC einziehen.
Erhobenen Hauptes kann sich der SSC Palmberg Schwerin mit einer Bronzemedaille aus der Meisterschaft, einem grandiosen DVV-Pokalsieg und dem Erfolg im comdirect Supercup aus der Saison 2020/21 verabschieden. Auch in der CEV Champions League hat das Team um Kapitänin Greta Szakmary mit 3 Siegen ein Ausrufezeichen gesetzt und es bleibt mit Vorfreude zu erwarten, wie sich die Schweriner Talente in den kommenden Jahren entwickeln.
Felix Koslowski: „Direkt nach dem Spiel ist die Enttäuschung sehr groß, doch meine Mannschaft hat alles versucht. Stuttgart hat heute in den schwierigen Phasen die Punkte gemacht und für unser junges Team war es dennoch eine erfolgreiche Saison. Wenn man die Umstände dieser Saison berücksichtigt mit zwei Quarantänen und zahlreichen Verletzungen sind wir sehr glücklich und zufrieden.“
Denise Imoudu: „Wir haben alles gegeben aber man muss auch anerkennen, dass Stuttgart heute besser war. Ich bin super stolz auf die Mannschaft und die ganze Saison und freue mich auf das, was wir mit diesem Team in Zukunft noch erreichen werden.“